Zelten als Familie

Familienzelten in der Natur: Ein Abenteuer und unvergessliches Erlebnis für alle! Viel zu selten atmen wir frische Waldluft, sehen Tiere in freier Wildbahn oder beobachten den Sternenhimmel. Ob eine Nacht im eigenen Garten oder ein Ausflug in die Wildnis - die Möglichkeiten fürs Zelten sind vielfältig!

© Peter Jelinek / WWF

Familienzelten in der Natur 

Ein Kurzurlaub mit dem Zelt bedeutet Freiheit und Abenteuer für die ganze Familie. Die Kinder toben im Freien, die Familie röstet Stockbrot am Lagerfeuer, bewundert in einer klaren Nacht den Sternenhimmel und entdeckt neue Gerüche und Geräusche. Und vielleicht wird so manches Elternteil wieder ein bisschen zum Kind. 

Für das Naturerlebnis zwischendurch nehmt ihr euer Zelt - oder leiht es euch bei Freunden aus - packt den Gaskocher ein und lasst euch vom Gefühl der Freiheit treiben. Ihr geht mit der Familie auf die Pirsch und übernachtet an der Grillhütte, auf einem Natur-Zeltplatz oder einfach im Garten. Ihr werdet sehen, Zelten in der Natur ist ein einzigartiges Erlebnis für die ganze Familie! 

Noch nie gezeltet?

Campen ist neu für euch und ihr traut euch nicht, gleich ein ganzes Wochenende zu zelten? Dann „übt“ das Zelten doch erst einmal mit einer Nacht im Garten – zu Hause oder bei Freunden und mit der Möglichkeit, im Zweifel doch nach drinnen umzuziehen.

Wald, Wiese, Garten?

Den richtigen Zeltplatz finden
© GettyImages

Wo als Familie zelten?

Für den kleinen Ausflug in die Natur sucht ihr euch einen ungewöhnlichen Ort, am besten nicht allzu weit von zu Hause – das Abenteuer kommt von ganz allein. 

In Deutschland gibt es von Bundesland zu Bundesland unterschiedliche Regelungen, aber generell gilt: In der freien Landschaft und auch in Naturschutzgebieten ist das Campen nicht erlaubt, denn viele Menschen hinterlassen Müll, stören mit ihrem Lärm die Tiere und kümmern sich nicht um die Umwelt. Natürlich könnt ihr eure Zelte auf einem normalen Campingplatz aufschlagen, aber es gibt auch andere Orte, an denen man als Familie ein Zeltabenteuer erleben kann. 

Es gibt offizielle Trekkingplätze, das sind Übernachtungsplätze, auf denen kurzzeitiges Zelten erlaubt ist. Diese abgelegenen Plätze sind naturnah und oft nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar. Hier kann sich jeder frei bewegen und die Welt entdecken. 

Unser Tipp

Beispiele für Trekkingplätze und weiterführende Links hat der Deutsche Alpenverein zusammengestellt.

Eine schöne Alternative zu den Trekkingplätzen ist das sogenannte Gamping, was so viel bedeutet, wie Camping im Garten. Ihr schlagt euer Zelt in eurem Garten auf und schon kann das Campingabenteuer beginnen.  

Wer keinen eigenen Garten hat, fragt Familie, Freunde oder Bekannte um Erlaubnis, im Garten oder auf dem Grundstück campen zu dürfen. Vielleicht gibt es auch einen Sport- oder touristischen Verein mit eigenem Gelände oder ihr fragt in einer regionalen Online-Gruppe nach einer Möglichkeit in der Umgebung, z.B. bei Bäuerinnen oder Bauern. 

Unser Tipp

Wer mehr über Gamping erfahren möchte, kann den Begriff auf der Panda-Suchseite eingeben und dabei den WWF unterstützen, denn jeder Klick auf einen gesponserten Link bringt einen kleinen Erlös.

Wer macht was?

Zelten ist Gemeinschaft!
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Beim Zelten helfen alle mit!

Wenn alle mit anfassen, wird das Abenteuer für alle Familienmitglieder entspannt und auch kleinere Kinder haben die Möglichkeit, sich einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und zu wachsen. 

© Lena Frühschütz

Wer sorgt für Feuerholz?

Wenn ein Lagerfeuer erlaubt ist, können eine oder mehrere Personen Feuerholz sammeln und das Lagerfeuer anzünden. Alle sollten mithelfen, das Feuer zu beaufsichtigen und auf die Sicherheit zu achten. In Wäldern sind offene Feuer und Flammen generell nicht erlaubt. Schnell entstehen gefährliche Waldbrände. Ausnahmen gibt es für offizielle Feuerstellen. 

© Lukas Friedrichowitz /WWF

Wer baut das Zelt auf?

Wer hat den technischen Überblick und baut das Zelt auf? Und wer entscheidet, wo das Zelt stehen soll? Alle können zum Gelingen des Zeltabenteuers beitragen, beim Aufbauen helfen, neue Fähigkeiten entdecken und stolz sein, wenn das Zelt steht! 

© Arnold Morascher /WWF

Wer übernimmt das Kochen?

Auch Kochen und Küchenarbeit machen draußen gleich doppelt Spaß: da sowieso improvisiert wird und alles locker zugeht, beteiligen sich gern auch die Küchenmuffel! 
Wer schneidet die Paprika mit dem Taschenmesser? Wer beaufsichtigt den kleinen Gaskocher? Und wer schnitzt die Stöcke für das Stockbrot? 

Abenteuer erleben?

Konkrete Tipps und Anleitungen
© Peter Jelinek /WWF

Tipps & Mikro-Abenteuer 

Für einen gelungenen Campingausflug ist ein wenig Vorbereitung wichtig. Nehmt euch vor eurem Familienzelten etwas Zeit, um euer Abenteuer entspannt zu planen. Auf diese Weise könnt ihr das Zelten in vollen Zügen genießen.

Ausrüstung fürs Zelten

Dank moderner Ausrüstung ist ein Zeltausflug auch für ungeübte Camper:innen möglich. Überlegt euch, ob ihr im Schlafsack auf einer Isomatte schlafen möchtet oder Luftmatratzen braucht. Vielleicht verzichtet jemand sogar ganz auf das Zelt und probiert sich an einer Nacht in der Hängematte? Welche Kleidung ist für euren Ausflug und das Wetter geeignet? Wie wird gekocht und welche Ausrüstung, wie zum Beispiel ein Taschenmesser, eine Wasserflasche oder eine Taschenlampe, braucht ihr noch?

© GettyImages

Checkliste fürs Familienzelten

Erstellt gemeinsam vorab eine Checkliste. Dabei fällt allen etwas ein: Was müssen wir mitnehmen? Welche Ausrüstung müssen wir überprüfen? Was brauchen wir für die erste Hilfe? Wer lädt das Notfall-Handy auf? Und welches Kuscheltier muss unbedingt mit? 

Kochen unter freiem Himmel

Kochen ohne Strom ist etwas Besonderes und ein gemeinsames Familienerlebnis. Ein Campingkocher mit Gaskartusche, ein Grill oder Streichhölzer für das Lagerfeuer gehören zur Standardausrüstung beim Zelten. Es gibt viele leckere Outdoor-Rezepte, die einfach zuzubereiten sind. Der WWF hat ein paar Rezepte, die man beim Camping super zubereiten kann, zum Beispiel Wiesensalat, Grillgemüse, oder Stockbrot. Oder ihr bereitet zu Hause Brote, Salate und Snacks vor – dann müsst ihr gar nicht kochen. Gerade an heißen Sommertagen und bei dauerhafter Trockenheit solltet ihr aufgrund von erhöhter Waldbrandgefahr auf offene Flammen und Lagerfeuer verzichten

Übernachten in der Natur?
Kleines Wochenende, großes Abenteuer!

Zelt einpacken, gemeinsam losziehen, Natur erleben und alles andere ergibt sich von selbst. Hier ein paar Ideen für Groß und Klein: 

  • Auf Naturlehrpfaden gibt es verschiedene Baumarten, Flora, Fauna, Kulturgeschichte und vieles mehr zu bestaunen und zu entdecken. 

  • Sucht euch in der Natur einen geeigneten Platz, lasst eurer Fantasie freien Lauf. Baut aus Naturmaterialien wie Ästen, Steinen und Blättern euren eigenen kleinen Spielplatz, eine Waldhütte, ein Waldkugelbahn oder ein Tippi. 

Wald-Kugelbahn

Habt ihr schon mal eine Wald-Kugelbahn selbst gebaut? Wir garantieren euch viel Spaß dabei!

  • Im und am Wasser gibt es viel zu erleben und erkunden. Unternehmt ein spannendes Abenteuer am See, beobachtet den gurgelnden Fluss und lernt faszinierende Tier- und Pflanzenarten im Bach kennen. 
  • Mit dem Fernglas in der Hand macht ihr euch auf die Suche und beobachtet Tiere wie Eichhörnchen, Vögel, Insekten und Rehe. Oder ihr nehmt eine Becherlupe mit, sodass ihr Insekten, Spinnen & Co. ausgiebig betrachten (und anschließend wieder freilassen) könnt.  

Unser Tipp

Habt ihr Lust auf ein besonderes Spiel im Wald? Beim Waldmeisterschafts-Spiel entdeckt ihr Tiere und ihre Spuren, Bäume und ihre Früchte und kämpft um den Titel „Waldmeister“!

  • Ein Feuer ist und bleibt ein faszinierendes Erlebnis für Groß und Klein. Am Lagerfeuergenießen alle das Knistern des Holzes und das Flackern der Flammen, kocht einen wärmenden Tee oder röstet Stockbrot und Marshmallows. Das Wichtigste beim Feuermachen ist, Kinder nicht allein am Feuer zu lassen, das Feuer nicht unbeaufsichtigt zu lassen und es vor dem Schlafengehen zu löschen!

  • Es gibt nichts Schöneres, als gemeinsam am Feuer zu singen oder Geschichten zu erzählen. Schaut mal gemeinsam in den Sternenhimmel und macht euch auf die Suche nach Sternschnuppen und Sternbildern. 

WICHTIG: Bitte achtet im Sommer auf die aktuelle Wetterlage in Bezug auf Waldbrandgefahr. Bei anhaltender Trockenheit sollten keine Lagerfeuer gemacht werden. 

Unser Tipp

Für kleine Waldentdeckerinnen und große Naturliebhaber, die in der Nähe oder direkt im Wald campen, haben wir Anregungen für Abenteuer im Wald zusammengestellt.

Wo dürfen wir was?

Zelten ist ganz einfach!
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Wichtige Regeln fürs Familienzelten

Wo dürft ihr zelten und welche Regeln gibt es? Auch wenn Wildcampen in Deutschland nicht erlaubt ist, gibt es viele Möglichkeiten, das eigene Zelt in der Natur aufzuschlagen und das Zeltabenteuer im Einklang mit Tieren und Umwelt zu gestalten. Achtet auf Folgendes: 

Wenn ihr zeltet, hinterlasst keinen Müll oder andere Spuren eurer Anwesenheit. Überlegt euch am besten schon vor der Abreise, wie ihr euren Müll verpacken könnt und welche Lösungen es gibt, wenn euer Zeltplatz keine Toiletten, Komposttoiletten oder Trockentoiletten hat. Wenn ihr euch waschen oder Geschirr spülen wollt, erkundigt euch vorher, ob das erlaubt ist und benutzt biologisch abbaubare Naturseife. 

© Carola Laun

Zu beachten auf dem Campingplatz in der Natur: 

  • Laute Geräusche stören die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum und sollten von allen Naturbesucher:innen vermieden werden. 

  • Feuerstellen und Grillen sind nur an ausgewiesenen Stellen erlaubt. Bei Trockenheit und Waldbrandgefahr darf keinesfalls ein Feuer gemacht werden! 

  • Naturmaterialien, Pflanzen und Kräuter, die nicht geschützt sind, dürft ihr vorsichtig sammeln und mitnehmen, natürlich nur in kleinen Mengen und für den persönlichen Bedarf.  

  • Am besten bleibt ihr bei euren Streifzügen immer auf Pfaden, denn in einigen Naturschutzgebieten ist das Betreten grundsätzlich nur auf den Wegen gestattet.  

  • Essensreste solltet ihr immer gut verstauen und sie dürfen nicht offen herumliegen. Bewahrt sie gut verschlossen im Zelt auf oder hängt sie in einen Baum, damit sie keine Tiere anlocken. 

  • Trinkwasser müsst ihr mitbringen, da es auf Naturzeltplätzen meist nicht vorhanden ist. Wenn es Wasserquellen oder einen Bach gibt, sollte das Wasser vor dem Verzehr abgekocht werden. 

Unser Urlaubstipp

Wenn ihr im Urlaub aktiv werdet: Hier findet ihr Tipps für spannende, nachhaltige und familientaugliche Ferienaktivitäten.

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© Friedemann Goral / WWF
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