Wilde Pflanzen nutzen

Frühlingsanfang: Die Natur erwacht und es gibt viele Pflanzen zu entdecken! Wir zeigen euch, welche Pflanzen ihr in der Küche, als Seife und für vieles mehr nutzen könnt und worauf ihr beim Sammeln achten müsst. Wir geben euch die besten Familientipps für wild wachsende Pflanzen im Frühling.

Zeit mit der Familie rauszugehen!

Pflanzen in der Natur sammeln
© GettyImages

Frühling ist die beste Zeit, mit der Familie nach draußen zu gehen und die Schätze der Natur zu entdecken. Draußen wartet eine wunderbare Welt voller Pflanzen und Kräuter darauf, entdeckt, gesammelt und probiert zu werden.  

Von Wildkräutern und Beeren bis hin zu Nüssen und Wurzeln gibt es viele Möglichkeiten. Und das Sammeln von wild wachsenden Pflanzen ist nicht nur ein tolles Familienerlebnis, sondern kann auch zu einem nachhaltigen und gesunden Lebensstil beitragen.  

Spannend und manchmal überraschend – 9 Ideen, zum Sammeln und Nutzen

Brennnesseln

Brennnesseln sind wegen ihrer Brennhaare manchmal gefürchtet und unbeliebt. Um die Brennnessel zu nutzen, müsst ihr die Blätter oder die ganze Pflanzen vorsichtig und vielleicht mit Handschuhen pflücken. Carolin vom WWF zeigt euch in diesem Video, wie es auch ohne Handschuhe und Schmerzen klappt.

© ThinkstockPictures

Die Verwendung von Brennnesseln ist sehr vielfältig: Ihr könnt sie für Salate, Soßen und mehr nutzen. Brennnesseln haben viele wertvolle Nährstoffe und Vitamine. Brennnessel-Sud eignet sich aber auch als Pflanzendünger. 

Unser Tipp

Aus 2 Handvoll Brennnesselblättern und -samen (etwa 30 Gramm), 200 Gramm Sonnenblumenkernen, 100 Milliliter Olivenöl, Saft von 1 Zitrone, 1 Knoblauchzehe und 1 Teelöffel Salz könnt ihr ein leckeres Pesto mit dem Mixer zaubern. Dazu Nudeln servieren und ihr habt ein nährstoffreiches Mittagessen.

Wilde Brombeeren

Wilde Brombeeren schmecken nicht nur unheimlich lecker, sondern enthalten viele Vitamine und liefern wichtige Mineralstoffe. Ihr könnt sie auf Brachen in der Stadt, in Wäldern und an Feldrändern finden. Reife Brombeeren sind tiefschwarz, lassen sich leicht von der Ranke lösen, sind etwas weicher und köstlich süß.

© Kari Schnellmann / WWF
© Kari Schnellmann / WWF

Ihr solltet immer oberhalb der Kniehöhe pflücken und die lange Kleidung tragen, um nicht durch Stacheln verletzt zu werden. Was ihr alles mit Brombeeren machen könnt: einfach Naschen oder für Marmelade, Kuchen, Eis und Smoothies verwenden. Und aus Brombeerblättern oder getrockneten Beeren könnt ihr einen leckeren Tee kochen.  

Unser Tipp

Brombeeren blühen im Frühjahr, können aber erst im Spätsommer geerntet werden. Früher naschen könnt ihr wild wachsende Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren. Diese sind meist schwerer zu finden und bieten nicht so eine reiche Ernte, weil die Früchte klein sind. Im Sommer wartet eine große Auswahl auf euch!

Löwenzahn

Pusteblumen oder Löwenzahn findet ihr im Frühling auf fast allen Wiesen. Ihr müsst bestimmt nicht lange suchen, um ihn zu ernten. Alle Bestandteile der Löwenzahnpflanze sind essbar und sehr gesund. Aber Vorsicht! Den Milchsaft führenden Blütenstil solltet ihr nicht essen.

© GettyImages
© ThinkstockPhotos

Durch seine Bitterstoffe gilt er schon lange als Heilkraut. Löwenzahn kann zum Beispiel als Pesto, Gelee und Salat zubereitet werden. Erntet den Löwenzahn bevor sich Blütenansätze gebildet haben, dann sind die Blätter und Wurzeln noch nicht bitter.  

Spitzwegerich

Spitzwegerich ist ein echtes Wundermittel und wächst auf Wiesen und an Wegesrändern. Er kann bei Halsschmerzen und Husten helfen. Am besten kocht ihr euch aus den Spitzwegerich-Blättern einen Tee.

© GettyImages
© ThinkstockPhotos

Außerdem kann er durch seine entzündungshemmende Wirkung als Pflaster oder zur Behandlung von Insektenstichen für unterwegs herhalten. Dafür rollt ihr ein paar Blätter zwischen den Fingern und reibt den austretenden Saft auf die kleine Wunde. 

Bärlauch

Bärlauch ist eine Zwiebelpflanze, die mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt ist. Er wächst vor allem in Laubmisch- und Buchenwäldern. Um die Bestände zu schonen, solltet ihr pro Bärlauch-Pflanze immer nur ein Blatt ernten.

Unser Tipp

Als Familie könnt ihr Bärlauch gemeinsam suchen und zuhause zu einer leckeren Bärlauchbutter verarbeiten. Dafür gebt ihr 250 Gramm weiche Bio-Butter, ca. 200 Gramm gehackten Bärlauch, 2 Esslöffel Zitronensaft, 1 Prise Salz und 1 Prise Pfeffer in den Mixer. Die Bärlauchbutter könnt ihr einem Gefäß bis zur weiteren Verwendung kaltstellen und fertig ist euer Mitbringsel zum Grillen.

Da Bärlauch giftige Doppelgänger besitzt, solltet ihr euch die Unterscheidungsmerkmale genau anschauen, um die Verwechslung mit den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu vermeiden. Carolin von WWF Junior zeigt euch in einem Video, woran ihr Bärlauch genau erkennt und wie ihr die Pflanze auch verzehren könnt. 

Gänseblümchen

Gänseblümchen wachsen im Garten, in Parks und auf Wiesen. Aus den Blüten könnt ihr kleine Frühlingskränze basteln oder einen Mini-Strauß zusammenstellen. Wusstet ihr schon, dass Gänseblümchen essbar sind? Sie enthalten viele Vitamine sowie Mineralstoffe und wirken entzündungshemmend.

@ GettyImages

Unser Tipp

In diesem Video nimmt euch die WWF Jugend mit in den Wald und zeigt euch, wo ihr Wildkräuter findet und wofür ihr sie verwenden könnt.

Der nussige, leicht herbe bis säuerliche Geschmack von Gänseblümchen passt gut zu verschiedenen Speisen wie Salaten, Suppen oder Müslis und sie machen jede Mahlzeit zu einem Hingucker. 

Baumblätter

Frisch ausgetriebene Baumblätter von vielen Bäumen wie zum Beispiel der Buche oder einigen Obstbäumen wie Apfel, Birne oder Kirsche sind eine tolle Grundlage für den Salat. Für einen Familiensalat nehmt ihr die Blätter eurer Wahl, schneidet frische Tomaten dazu und schmeckt ein Dressing ab. Streut noch Sonnenblumenkerne über den Salat und garniert ihn mit Gänseblümchen

© GettyImages

Blüten

Blüten duften besonders gut, wenn der Frühling beginnt. Seid ihr gerne als Familie gemeinsam kreativ, könnt ihr bei einem Spaziergang Blüten von wilden Primeln, Veilchen, Gänseblümchen oder ähnlichem sammeln, um sie als Zusatz für eine Naturseife zu verwenden.

© GettyImages
© GettyImages

Nutzt gerne unseren Basteltipp für die eigene Seife und gebt in die Rezeptur eure gesammelten Blüten mit hinzu. Dann gießt ihr die flüssige Seife in Förmchen und lasst die Seifenstücke trocknen. Nun habt ihr als Familie eure eigene Seife hergestellt oder ihr habt ein schönes selbst gemachtes Geschenk für Freunde und Familie. 

Waldmeister

Waldmeister könnt ihr sehr gut als Familien-Maibowle verarbeiten. Die grüne Pflanze mit den hellen Blüten wächst in Wäldern an schattigen Plätzen unter Bäumen und Sträuchern. Er gilt bei sparsamer Verwendung als Heilpflanze.

© Kari Schnellmann / WWF
© Kari Schnellmann / WWF

Da während der Blütezeit der Gehalt von Cumarin - ein natürlich vorkommender, aromatischer sekundärer Pflanzenstoff -  stark steigt, sollte der Waldmeister lieber vor der einsetzenden Blüte geerntet werden.  

Schon gewusst?

Wisst ihr was Foraging ist? Foraging ist das englische Wort für Nahrungssuche in der Natur. Vieles, was wild wächst, kann euren Speiseplan ergänzen. Wilde Beeren, Nüsse, Kräuter und mehr könnt ihr oft auf Brachflächen in der Stadt oder an Wald- und Feldrändern sammeln. Beachtet dabei die Vorschriften! Sammelt nicht in Naturschutzgebieten und geht behutsam mit Lebensräumen von Pflanzen oder Tieren um.

Wenn ihr Kräuter und Pflanzen in der Natur sammelt, ist es wichtig, einige Dinge zu beachten. Nur so könnt ihr sicher sein, dass ihr nur essbare und gesunde Pflanzen sammelt und keine giftigen oder geschützten Arten.

Was ist beim Sammeln von Pflanzen und Kräutern zu beachten? 

Es gibt viele Pflanzen & Kräuter zu entdecken, die ihr nutzen könnt - zum Essen, als Seife und vieles mehr! Beim Sammeln in der Natur gibt es einiges zu beachten

Checkliste: Pflanzen & Kräuter sammeln 

  • Bestimmt die Pflanzen oder Kräuter vor dem Sammeln genau, damit ihr nicht versehentlich giftige oder geschützte Arten sammelt. Vielleicht habt ihr ein Bestimmungsbuch für Pflanzen oder ihr nutzt eine App auf dem Smartphone. 
  • Wenn ihr euch noch nicht so gut auskennt, sammelt am besten zunächst einmal unter Anleitung – vielleicht habt ihr jemanden im Freundeskreis oder ihr schaut nach einem Kurs an der Volkshochschule. 

Unser Tipp

Wenn ihr mehr über Kräuter wissen wollt, hat der WWF viele Informationen im Kräuterflyer für euch zusammengestellt.

  • Wo sammelt ihr? Wählt keine Standorte, an denen die Pflanzen durch Umweltverschmutzung oder Pestizide geschädigt sind. 
  • Erntet nur so viel, wie ihr selbst direkt nutzen könnt, so wird nichts verschwendet, sondern bleibt für Tiere und andere Sammelnde. 
  • Wachsen die Pflanzen in einem Natur- oder Landschaftsschutzgebiet? Dann ist das Sammeln auf jeden Fall verboten. 
  • Um sicherzustellen, dass die Pflanzen die höchste Nährstoffdichte und das beste Aroma haben, solltet ihr den richtigen Erntezeitpunkt  einhalten. Dabei helfen Saisonkalender
© Kari Schnellmann / WWF
  • Es ist auch wichtig, nur reife Pflanzen zu sammeln, da unreife Pflanzen oft bitter schmecken und nicht so nährstoffreich sind. 
  • Sammelt immer nur so viel, dass die Pflanze nicht geschädigt wird, sondern gesund weiterleben kann.  
  • Die Pflanzen müssen vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden, damit sie frei von Schmutz, Insekten und anderen Verunreinigungen sind. 
  • Kräuter und Blätter sammelt ihr am besten in einem flachen Korb, damit sie in gutem Zustand transportiert werden können, Beeren und Nüsse können auch in einen Eimer. 

Wir sammeln viele verschiedene Pflanzen und Blumen. Damit kochen wir oder basteln Geschenke. Unser Sohn Theo findet es spannend, mit uns auf die Pirsch zu gehen

Stella und Familie

Warum wir den WWF unterstützen?

„Weil wir zusammenhalten und die Natur schützen wollen, damit auch unsere Kinder, Enkelinnen und Enkel und spätere Generationen die Möglichkeit haben, ihre Pflanzen draußen selbst zu sammeln!“ Janique & Familie
© GettyImages
Ostern und Frühling nachhaltig feiern
Fair oder Fast? Nachhaltige Mode für alle.