Bonobos

Sie können lustig gucken, grimmig oder nachdenklich. Fast genauso wie du! Denn Bonobos gehören wie Schimpansen zu unseren nächsten Verwandten. Bis heute sind sie die am wenigsten erforschten Menschenaffen.

Bei Bonobos geht's oft ganz schön lustig zu

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Beim Läuse-Suchen sind aber alle still

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Beim Augenarzt auch

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Die Kleinen müssen nicht selber klettern

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Sie kuscheln gern auf Mamas Bauch

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Schon gewusst?

Bonobos gehen die meiste Zeit friedlich miteinander um. Sie putzen sich gegenseitig das Fell oder kuscheln miteinander. Sie teilen sogar ihr Futter mit Bonobos, mit denen sie nicht verwandt sind. Vielleicht liegt das daran, dass bei Bonobos die Weibchen das Sagen haben. Sie verteilen zum Beispiel das Futter und sorgen für Ruhe im Karton.

Hier fühlen sie sich wohl

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Bonobos leben ziemlich verborgen im Regenwald. Auf Futterbäumen, auf denen ihre Lieblingsfrüchte wachsen, turnen manchmal 10 bis 20 Tiere herum. So eine Kleingruppe gehört zu einer größeren Gemeinschaft von bis zu 120 Tieren. Ihr Waldrevier ist etwa so groß wie eine mittelgroße Stadt. Das durchstreifen sie regelmäßig auf der Suche nach Essbarem.

Bonobos fressen aber nicht nur Früchte, sie sind Allesfresser. Neben Blättern, Blüten, Samen und Nüssen verputzen sie auch Insekten und kleine Reptilien oder jagen mittelgroße Säugetiere wie zum Beispiel andere kleinere Affen.

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Hier leben die Bonobos

Bonobos leben nur in der Demokratischen Republik Kongo in Zentralafrika. Auf der Karte siehst du: Ihre Heimat liegt südlich und östlich des großen Kongo-Flusses. Auf der anderen Seite des Flusses, im Norden, leben Schimpansen. Weil beide Menschenaffenarten nicht schwimmen können, leben sie getrennt voneinander.

Das Verbreitungsgebiet der Bonobos ist rund anderthalbmal so groß wie Deutschland.

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Bauplan der Natur: Daran kannst du einen Bonobo erkennen

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Bonobos sehen so ähnlich aus wie Schimpansen. Deshalb werden sie manchmal auch Zwergschimpansen genannt, obwohl sie kaum kleiner sind. Aber worin kannst du einen Bonobo von einem Schimpansen unterscheiden?
 
Ein Bonobo hat
• ein meist schwarzes Gesicht mit roten Lippen,
• oft einen Mittelscheitel,
• einen hell gefärbten Popo,
• längere Beine und kürzere Arme,
• einen schlankeren Körper,
• einen runderen Kopf,
• eine kleinere Schnauze
• und er ist etwas kleiner und leichter.

• Größe und Gewicht: Aufrecht stehend sind die Bonobos ungefähr 1,15 Meter groß. Männchen sind etwas schwerer und wiegen 36 bis 43 Kilogramm, Weibchen 26 bis 36 Kilogramm.
• Alter: 40 bis 50 Jahre.

 

Träumen auf Bäumen

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Schon gewusst?

Zum Schlafen bauen sich Bonobos jeden Abend ein neues Nest in den Bäumen. Damit sie nicht während des Schlafens herunterfallen, nutzen Bonobos meist eine Astgabel, um sie mit vielen Blättern schön weich und kuschelig zu machen.

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© naturepl.com / Theo Webb / WWF

Familie

Bonoboweibchen bekommen mit 13 oder 14 Jahren ihr erstes Kind. Die Schwangerschaft dauert etwa acht Monate. Meist wird ein Jungtier geboren. Die Mütter kümmern sich um ihre Jungen und teilen ihre Schlafnester mit ihnen, bis sie nach vier bis acht Jahren ihren nächsten Nachwuchs erwarten.

Junge Weibchen wechseln dann in eine andere Gruppe, bevor sie selber Kinder kriegen können. Bonobomännchen bleiben ihr Leben lang in der Großgruppe, in der sie geboren wurden.

Ein Bonoboweibchen bekommt in ihrem Leben ungefähr viermal Junge.

© Matthias Dehling

Die Internationale Rote Liste sagt: Bonobos sind "stark bedroht". Warum?

Mehr über die Rote Liste und die verschiedenen Gefährdungsstufen erfährst du hier.

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Gefahr für Bonobos

Wissenschaftler wissen leider gar nicht genau, wie viele Bonobos noch in der Demokratischen Republik Kongo leben. Sie gehen aktuell von mindestens 15.000 bis 20.000 Bonobos aus. Die Menschenaffen werden leider immer seltener, denn ihr Lebensraum schrumpft. Immer mehr Regenwald wird gerodet – um neues Ackerland oder großflächige Plantagen anzulegen, für Bergwerke und um Holz zu gewinnen.

Besonders schlimm: Bonobos werden auch gejagt, obwohl sie eine geschützte Art sind. In der Demokratischen Republik Kongo herrschte viele Jahre Bürgerkrieg. Deshalb gibt es im Land eine große Armut. Die Menschen essen aus Not Wildtiere, auch Bonobos. Oder sie verkaufen sie an Holzfäller oder Plantagenarbeiter. Auch auf den Märkten größerer Städte wird Bonobofleisch verkauft.

Was der WWF tut

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Der WWF kämpft gegen die Wilderei weltweit – auch in Zentralafrika. Er kümmert sich zum Beispiel darum, dass mehr Wildhüter auf die Wildtiere aufpassen. Besonders im Salonga-Nationalpark, er ist das größte Regenwaldschutzgebiet Afrikas und so groß wie Baden-Württemberg. Dort helfen wir den Bonobos, aber auch anderen seltenen Tierarten wie dem Waldelefanten. Wir passen auf, dass sie nicht gewildert werden, bilden Wildhüter aus und versorgen sie mit Ausrüstung.

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Außerdem hilft der WWF den Menschen im Kongo, Geld für ihre Familien zu verdienen, ohne den Wald zu zerstören oder seltene Tiere wie die Bonobos zu jagen. Dazu zeigen wir ihnen zum Beispiel, wie man die Felder besser bewirtschaften kann. Oder wie einige Bonobos an Touristen gewöhnt werden können. Denn wenn Touristen für Besuche bei den Bonobos Geld zahlen, haben auch die Menschen etwas davon, die Tiere und die Natur zu erhalten. Als Touristenführer oder Wildhüter haben sie einen sicheren Job und können so ihre Familien ernähren. Denn Arbeit gibt es in der Region sonst kaum.

Der WWF unterstützt auch Schulprogramme. Dabei lernen die Kinder, wie wichtig Bonobos für die Natur sind. Bonobos verbreiten zum Beispiel auf ihren Wanderungen durch den Wald die Samen vieler Fruchtbäume, die auch für Menschen nützlich sind. Bonobos sorgen so für einen artenreichen, gesunden Wald.

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