
Welche Tiere und Pflanzen sind bedroht? Die Rote Liste sagt's Wenn Tierarten und Pflanzenarten auf der Welt selten geworden sind, kommen sie auf die Rote Liste der gefährdeten Arten. Wie viele sind es aktuell 2019? Und sind alle Arten gleich bedroht? Wir sagen es dir.
Was ist die Rote Liste?
Die Roter Liste zeigt, welche Tier- und Pflanzenarten bedroht sind – und wie stark sie bedroht sind.
Wer macht die Rote Liste?
Die Rote Liste für die gefährdeten Tier- und Pflanzenarten auf der ganzen Welt wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) herausgegeben.
Außerdem gibt es eine Rote Liste für bedrohte Tier- und Pflanzenarten nur in Deutschland, die führt das Bundesamt für Naturschutz in Bonn. Auch jedes Bundesland wie Bayern oder Niedersachsen hat eine eigene Rote Liste.

Viele Fachmenschen und freiwillige Helferinnen und Helfer zählen oder schätzen regelmäßig die Bestände von Tierarten und Pflanzenarten und schreiben das in Listen auf. Die vergleichen sie dann mit den alten Listen. Dann sehen sie, ob es mehr oder weniger Tiere oder Pflanzen einer Art gibt.
Wozu wird die Rote Liste verwendet?

Die Rote Liste macht auch Politikerinnen und Politikern klar, welche Tierarten und Pflanzenarten sie künftig besser durch das Gesetz schützen müssen. Gesetzlich geschützte Pflanzen dürfen dann zum Beispiel nicht mehr gepflückt werden. Und wo gefährdete Tiere leben, darf nicht mehr so einfach eine Straße gebaut werden.
Warum sind Arten überhaupt bedroht?

Sind alle Arten gleich bedroht?
Nein, es gibt Unterschiede. Manche Arten sind nur leicht gefährdet, andere sind vom Aussterben bedroht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Bedrohung einer Art deshalb in verschiedene Stufen eingeteilt.
Dafür untersuchen sie zum Beispiel die Größe des Bestandes einer Art, wie gut und schnell sich die Tiere oder Pflanzen vermehren können, wie sie verbreitet sind (in vielen Gebieten oder nur noch in wenigen kleinen "Inselchen") und wie rasch der Bestand schrumpft.
Wie gefährdet genau jede untersuchte Art ist, steht dann in der Roten Liste. Die wird regelmäßig überprüft und erneuert.
Das bedeuten die Gefährdungsstufen:








Was steht in der neuesten Roten Liste?

Im Juli 2019 hat die Weltnaturschutzunion IUCN die neue aktuelle Rote Liste herausgegeben.
Dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler insgesamt 105.732 Tier- und Pflanzenarten untersucht. Davon sind 28.338 Arten bedroht, fanden sie heraus. Das sind sehr viele.
Zum Beispiel gibt es deutllich weniger Massai-Giraffen in Tansania und Kenia. Vor 30 Jahren gab es rund 70.000 Tiere, heute nur noch geschätzte 35.000.


Außerdem wurden 15 Arten von Geigenrochen wegen Überfischung als „vom Aussterben bedroht“ hochgestuft. Eine Art gilt bereits als möglicherweise ausgestorben. Geigenrochen werden bis zu drei Meter lang. In den vergangenen 30 bis 45 Jahren sind die Bestände der Raubfische um mehr als vier Fünftel geschrumpft.
Gleich sechs westafrikanische Affenarten kommen dem Aussterben immer näher. Eine von ihnen ist die Rotscheitelmangabe.


Auch Pflanzen stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten, zum Beispiel fast alle Arten von Palisanderholz auf Madagaskar. Dieses Holz ist sehr gefragt und wird deshalb häufig geschmuggelt.
Manchmal gibt es auch gute Nachrichten
2018 gab es neben Verlierern auch einige Gewinner unter den Arten:
Wie viele Arten gibt es?
105.732 Tier- und Pflanzenarten wurden für die aktuelle Rote Liste untersucht. Doch es gibt sehr viel mehr: Rund zwei Millionen Tierarten und Pflanzenarten sind bereits wissenschaftlich beschrieben. Vermutlich gibt es sogar noch viel mehr, die noch nicht entdeckt sind.
Du siehst: Von den allermeisten Arten auf der Welt wissen wir also gar nicht, ob und wie sie bedroht sind. Meist sind es kleine wie Insekten, doch die können auch ganz schön wichtig sein – wie die Bienen.
Leider sind immer mehr Arten gefährdet und viele sind bereits ausgestorben wie der berühmte Tasmanische Wolf (Bild unten).
Deshalb versuchen Naturschützerinnen und Naturschützer wie vom WWF mit ihrer Arbeit, möglichst viele Arten vor dem Aussterben zu bewahren. Dabei hilft ihnen die Rote Liste der gefährdeten Arten.
