Hase oder Kaninchen?

Weiches Fell und mehr oder weniger lange Ohren, Stummelschwänzchen und auffällige Vorderzähne: Das haben alle Hasen und Kaninchen gemeinsam. Doch wer genau hinschaut, entdeckt die Unterschiede – nicht nur im Aussehen.

Hasen leben immer im freien Feld. Sie verstecken sich unter Büschen oder ducken sich in Bodensenken wie im Bild ganz oben.

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Kaninchen graben sich in einen Bau unter der Erde. Droht Gefahr, huschen sie in ihre Höhle.

Hasen haben größere Ohren und kräftigere Hinterbeine als Kaninchen. So können sie anschleichende Feinde besser hören, ihnen schnell entkommen – und dabei ihre berühmten Haken schlagen. 

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Kaninchen sind meist gesellig und leben in Gruppen.

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Hasen sind Einzelgänger und treffen sich meist nur, um eine Familie zu gründen.

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Babys sind bei Kaninchen nackt, blind und taub, denn sie werden geschützt im Bau unter der Erde geboren (die auf unserem Foto sind schon etwas älter). Hasenjunge, die in einer Bodenkuhle unter freiem Himmel zur Welt kommen, tragen dagegen von Anfang an ein Fell, haben offene Augen und hoppeln schon rasch nach der Geburt los.

Bei uns in der Natur leben vor allem der Europäische Feldhase und das Europäische Wildkaninchen.

Der Feldhase: bis zu 75 Zentimeter lang und bis zu fünf Kilogramm schwer

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Das Wildkaninchen: bis zu 45 Zentimeter lang und bis zu 2,5 Kilogramm schwer

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Schon gewusst?

Droht Gefahr durch einen Greifvogel oder Fuchs, kann ein Hase auf kurzer Strecke bis zu 80 Stundenkilometer schnell rennen, etwa so schnell wie ein Bus auf der Landstraße fährt. Dabei kann er im Zickzack laufen und bis zu zwei Meter hoch springen.

Alle Hasen und Kaninchen sind Pflanzenfresser. Sie mümmeln an Gräsern, Kräutern, Blättern und Blüten, aber auch an harten Wurzeln und Rinden. Weil diese Kost schwer verdaulich ist, machen Hasen und Wildkaninchen etwas, was wir Menschen voll eklig finden: Sie fressen den weichen Teil ihrer Häufchen noch einmal. Auf diese Weise holen sie mehr Vitamine und wichtige Spurenstoffe aus ihrer Nahrung.

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Genug zu fressen finden Feldhasen meist von April bis Juli. Danach, wenn das Getreide abgeerntet ist, müssen sie länger nach Nahrung suchen und dabei oft ihre sichere Deckung verlassen. Das kann für sie gefährlich werden! Ihre natürlichen Feinde sind vor allem Fuchs, Dachs und Marder sowie große Vögel wie Eulen, Krähen und Greifvögel.

Deshalb gehen sie meist erst in der Dämmerung auf Nahrungssuche. Sie warnen einander, wenn sie eine Gefahr wittern, und schlagen Alarm, indem sie mit den Hinterbeinen auf den Boden klopfen. Deshalb heißt der Hase in Disneys Bambi auch Klopfer.

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Kaninchen hingegen finden auch in Sommermonaten in der Nähe ihres Unterschlupfes meist noch etwas zu fressen.

Schon gewusst?

Wildkaninchen können bis zu 10 Jahre alt werden, Feldhasen sogar 12 Jahre. Weil die Langohren in der freien Natur aber begehrte Beutetiere sind, erreichen sie das nur sehr selten.

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In Deutschland wird der Feldhase auf der Roten Liste für gefährdete Tier- und Pflanzenarten als „gefährdet“ eingestuft. Das Kaninchen ist nicht gefährdet.

Mehr über die Rote Liste erfährst du hier.

Was bedroht die Feldhasen?

Ihr Name sagt es schon: Feldhasen leben vorwiegend auf Feldern, Wiesen und Äckern. Doch die intensive Landwirtschaft bietet ihnen kaum noch Nahrung und Verstecke. Immer größere Maschinen auf den Äckern gefährden außerdem die Junghasen. Hinzu kommen chemische Düngemittel, die den Langohren schaden.

 

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Was hilft den Feldhasen?

Zum Beispiel bunte Ackerränder

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Der WWF setzt sich für eine Landwirtschaft ein, die auf Hilfsmittel verzichtet, die der Natur schaden. Und die den Tieren genügend Büsche und pflanzenreiche Feldränder lässt, in denen sie sich verstecken können. Feldhasen brauchen eine abwechslungsreiche Landschaft und Nahrung!

 

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Im Bio-Landbau haben sie beides. Durch die Aussaat von Wildkräutern haben die Tiere nicht nur extra Nahrung, sondern im Herbst und Winter auch Gebüsch, wo sie sich verstecken können.

Schon gewusst?

Wenn ihr Bio-Produkte aus der Region kauft, unterstützt ihr damit auch die Artenvielfalt bei uns auf dem Land.

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