Eichhörnchen helfen? So machst du es richtig!

So trocken waren Sommer und Herbst – finden Eichhörnchen überhaupt noch genug Nüsse und Früchte zu fressen? Und wie kommen sie überhaupt über den Winter?

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In der Natur ist nicht jedes Jahr gleich. Immer wieder gibt es Mastjahre mit reichlich Bucheckern, Haselnüssen, Walnüssen (im Bild)  und Äpfeln, ihnen folgen oft Jahre mit weniger Nüssen und Früchten.

Dass Bäume und Sträucher nach der langen Trockenheit in Deutschland besonders wenige Nüsse und Früchte tragen, ist nicht überall so. In manchen Regionen gibt es sogar ziemlich viele.

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Doch der Winter naht, und da haben es Eichhörnchen generell schwer, weil sie dann wenig Futter finden. Eichhörnchen sind nämlich Winterruher. Das heißt, sie sind nicht so superaktiv wie im Sommer, brauchen aber trotzdem regelmäßig Futter. Dafür legen sie sich jetzt im Herbst Futterverstecke mit Nüssen an, die sie dann im Winter ausbuddeln und verspeisen – genau wie andere Wildtiere, die keinen Winterschlaf halten.

Juchhuu, ich hab die Nuss gefunden!

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Wo ist füttern sinnvoll?

In der Stadt! Hier gibt es wenig Haselnusssträucher, Walnussbäume, Buchen und Eicheln. Noch besser ist es, natürliches Futter  anzupflanzen – wie zum Beispiel Haselnusssträucher und andere fruchttragende Büsche! Das geht im Garten, im Schulgarten oder vielleicht auch beim freundlichen Nachbarn. Mit einem naturnahen Garten hilfst du auch Vögeln und anderen Wildtieren!

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Wie kannst du Eichhörnchen am besten füttern?

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•    Am besten in einem Vogelhäuschen am Baum. Eichhörnchen und Vögel kommen gut miteinander aus und so hilfst du beiden.
•    Als Futter nimmst du Haselnüsse, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Esskastanien, Zirbelnüsse und bei sehr schwachen oder kranken Tieren Pinienkerne.
•    Füttere die Nüsse am besten ohne Schale, da insbesondere Jungtiere die Schalen noch nicht knacken können.
•    Um Krankheiten vorzubeugen, solltest du die Futterstellen regelmäßig sauber machen. Tipp: Den Boden mit Zeitungspapier auslegen.

Noch wichtiger: Wasser geben

Gerade nach diesem trockenen Sommer kann Durst schlimmer sein als Hunger – nicht nur für die Eichhörnchen, sondern zum Beispiel auch für Vögel und Igel. Im Garten kannst du mehrere Wasserstellen schaffen. Aber auch auf dem Balkon hilft eine Schale Wasser den Tieren, die euch hier besuchen. Wenn du fütterst, solltest du auf jeden Fall Wasser daneben stellen.
Wichtig: Das Wasser regelmäßig wechseln und die Schale dabei kurz auswischen.

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Wie erkennst du, dass ein Eichhörnchen Hilfe braucht?

Wenn es sich leicht einfangen lässt. Läuft dir ein Eichhörnchen sogar hinterher, ist es wahrscheinlich ein verwaistes Jungtier, das im Menschen seine letzte Rettung sieht. Übrigens, keine Angst, Eichhörnchen bekommen keine Tollwut. Erwachsene Tiere können allerdings recht kräftig zubeißen.

Was kannst du tun?

• Wenn du ein hilfebedürftiges Tier findest, bringe es rasch zu einem Tierarzt, einer Eichhörnchen-Pflegestelle oder Wildtierstation.
• Das Tier muss warm gehalten werden, zum Beispiel in einem Karton mit Handtuch, vielleicht sogar mit einer laumwarmen Wärmflasche darunter. Erwachsene Tiere vorsichtig mit einem Handtuch hochnehmen, um nicht gebissen zu werden.
• Weitere Tipps für den Notfall findest du hier.

Schon gewusst?

Eichhörnchen in der Stadt fehlen oft Nistplätze, weil es dort nur wenige alte Bäume mit Höhlen gibt. Mit einem Nistkasten kannst du helfen. Er sollte einen etwas größeren Eingang als ein Starenkasten haben. Du kannst so einem Nistkasten im Tierfachmarkt oder Baumarkt kaufen oder ihn mit einem Erwachsenen selber bauen.

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