Lebensmittel lecker haltbar machen

Einmachen, Trocknen und mehr: Wir verraten euch, wie ihr als Familie die Leckereien des Sommers für das ganze Jahr konserviert und wie ihr Traditionen und Rezepte der Großeltern lebendig werden lasst. Das ist nachhaltig, macht großen Schleckermäulern Spaß und bezieht schon die kleinsten Küchenfeen ein!

Essen in Hülle und Fülle ...

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... wegwerfen?

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Von den Großeltern lernen: Nachhaltig ohne Lebensmittelverschwendung 

In Deutschland verschwenden wir jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel, 10 Millionen davon wären schon heute vermeidbar. Das hat eine Studie des WWF ergeben. Was können wir gegen diese unglaubliche Verschwendung tun? 

Vor allem sollten wir unsere Lebensmittel wieder mehr wertschätzen – und unsere Konsumgewohnheiten auf den Prüfstand stellen. Das ist gar nicht so schwer. Fragen wir einfach unsere Großeltern oder Urgroßeltern. Früher war es notwendig und selbstverständlich, im Sommer und Herbst Lebensmittel für den Winter haltbar zu machen, auch unperfektes Obst und Gemüse zu verwenden und Reste nicht wegzuwerfen. 

Das können wir heute auch! Gemeinsam zu konservieren ist eine tolle Gelegenheit, alle Generationen zusammen zu bringen, Traditionen aufleben zu lassen und alte und neue Rezepte auszuprobieren. Das ist eine wertvolle Familienaktivität und lehrt nicht nur Kinder und Jugendliche, Lebensmittel wertzuschätzen. 

Und vielleicht entsteht bei euch eine neue Familientradition, wenn ihr Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder der Region zu Saft, Marmelade, tollen Chutneys oder mehr verarbeitet und die Leckereien des Sommers über das ganze Jahr genießen könnt. 

Alle können mitmachen!

Vom Ernten über das Waschen, Schneiden, Kochen, Abschmecken, Abfüllen bis hin zum Beschriften der fertigen Gläser: Vom Kindergarten-Kind bis zum Uropa können alle mithelfen, um Lebensmittel haltbar zu machen und später gemeinsam zu genießen!

Wie geht das?

Obst und Gemüse einfach haltbar machen.
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Lebensmittel haltbar machen für Anfänger und Fortgeschrittene 

Einfrieren, Einmachen, Trocknen: manche Methoden, um Lebensmittel zu konservieren sind ganz einfach, andere brauchen etwas Vorbereitung und Zeit. Wir stellen euch die wichtigsten Methoden vor und haben leckere Rezepte für euch, die der ganzen Familie schmecken. 

Einfrieren: ganz einfach und für jeden Tag 

Frisches Obst und Gemüse, die Reste der Mittagsmahlzeit und vieles mehr: Macht es euch zur Gewohnheit, Lebensmittel, die ihr nicht in den nächsten zwei oder drei Tagen essen werdet, direkt einzufrieren – so wird nichts mehr schlecht.

Dazu schafft ihr euch am besten einmalig gute Boxen zum Einfrieren an, die ihr immer wieder verwenden könnt.  

Das meiste Gemüse und viele Obst-Sorten wie Kirschen und Beeren lassen sich sehr gut einfrieren. Dabei gilt: Erst waschen, klein schneiden und dann trocken in die Gefrierbox füllen. Manche Gemüsesorten wie Bohnen können auch kurz blanchiert werden. Einfrieren konserviert die gesunden Inhaltsstoffe sehr gut! 

Reste der Familienmahlzeit oder vom Essen mit Freunden könnt ihr sehr gut portionsweise einfrieren – so habt ihr immer einen kleinen Vorrat, wenn im hektischen Familienalltag nach dem Kindergarten der Hunger groß ist oder die Teenager mal abends allein zu Hause sind.  Und wenn mehr übrig geblieben ist, habt ihr schon die Grundlage für eine schnelle Mahlzeit, wenn die Zeit eng ist. 

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Einkochen: eine Methode für (fast) alles! 

Das klassische Einmachen oder Einwecken braucht etwas Vorbereitung und ein wenig Ausstattung, ist aber gar nicht schwer und eignet sich für viele Obst- und Gemüsesorten, Säfte, Marmeladen, Chutneys und mehr. Dabei gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Kochen und heiß abfüllen 

Für Marmelade und Saft werden die Zutaten mehrere Minuten aufgekocht. So werden alle Keime abgetötet. Wenn nun die heiße Masse in saubere, sterilisierte Gläser oder Flaschen gefüllt und direkt luftdicht verschlossen wird, entsteht beim Abkühlen ein Unterdruck und die Lebensmittel bleiben über Monate oder sogar Jahre haltbar. 

Das ist wenig aufwändig, aber beim Befüllen solltet ihr unbedingt Trichter benutzen und sehr vorsichtig sein, um euch nicht zu verbrennen. Das Abfüllen können keinesfalls Kinder machen! 

Schon gewusst?

Gläser und Flaschen könnt ihr für 10 Minuten im kochenden Wasser sterilisieren oder für 10 Minuten bei 140°C in den Backofen stellen – so sind sie keimfrei und ihr könnt Marmelade, Saucen und anderes einfüllen. Achtet unbedingt darauf, dass der Rand ganz sauber bleibt!

  • Einkochtopf 

Saucen, Apfelmus, kleingeschnittene Birnen, Bohnen, Erbsen und mehr könnt ihr in Einmachgläser, in Gläser mit Schraubdeckel oder Flaschen füllen. Dabei müssen alle Obst- und Gemüsestücke mit Flüssigkeit bedeckt sein. Die Gläser verschließt ihr mit einem dem Deckel mit Gummirand oder einem Einweckgummi und Glasdeckel.  

Anschließend stellt ihr die Gläser so in einen großen Einmachtopf, dass sie nicht umkippen können und füllt den Topf bis ca. zur Hälfte der Gläser mit Wasser. Jetzt lasst ihr das Ganze (mit Deckel) für 45 Minuten köcheln und anschließend im Topf abkühlen. Wieder entsteht beim Abkühlen ein Unterdruck, der das Eingekochte schützt. 

  • Einkochen im Backofen 

Ähnlich funktioniert das Einkochen im Backofen: Ihr füllt ein tiefes Blech mit Wasser und stellt die verschlossenen Gläser hinein. Stellt den Ofen auf 170°C bis der Inhalt in den Gläsern anfängt zu köcheln. Reduziert die Temperatur auf 120°C und lasst alles eine weitere Stunde einkochen. 

Anschließend langsam abkühlen lassen und Eingemachtes am besten kühl und dunkel lagern. 

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Unser Tipp

Um Energie effizient zu nutzen, solltet ihr immer den gesamten Platz im Einkochtopf oder Ofen ausnutzen – so habt ihr auch gleich einen schönen Vorrat!

Trocknen: Apfelchips, Trockensuppe & mehr 

Trocknen oder Dörren ist eine weitere Methode, um Lebensmittel zu konservieren. Dabei wird der Geschmack besonders intensiv. Das macht getrocknetes Obst zum leckeren Süßigkeiten-Ersatz und getrocknetes Gemüse wird eine würzige Zutat für die nächsten Mahlzeiten. 

Das Vorgehen ist immer das gleiche: Obst oder Gemüse wird in Stücke geschnitten und an einem warmen Ort getrocknet. Das kann in der Zimmerecke in der Nähe der Heizung, auf dem Küchenschrank oder im Backofen bei niedrigen Temperaturen sein. 

Wichtig ist, dass die Luft gut zirkulieren kann und dass die verschiedenen Obst- und Gemüsestücke sich nicht gegenseitig berühren. 

© Carola Laun

APFELCHIPS

Schneidet Äpfel mit oder ohne Schale in Ringe und lasst sie an einer Schnur oder einem Stock für einige Tage trocknen. Je dünner die Ringe, desto schneller geht es und desto krosser werden die Chips. 

Falls nicht alle Chips direkt von der Leine genascht werden, füllt die übrigen in ein offenes Glas oder eine nicht verschlossene Dose (weil immer noch etwas Restfeuchte darin sein kann) und knabbert sie in den nächsten ein bis zwei Wochen

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TROCKENSUPPE

Schneidet übrig gebliebene Gemüsereste von Sellerie, Möhre, Radieschen, Zwiebel und vielem anderen sehr klein und lasst es an einem warmen Ort oder im Backofen sehr gut durchtrocknen. So habt ihr immer eine leckere Trockensuppe zum Würzen von Saucen und Suppen und müsst nicht auf gekaufte Gemüsebrühe zurückgreifen. 

Immer wieder anders und immer wieder lecker! 

Schon gewusst?

Kinder, die mit gesunder und nachhaltiger Ernährung aufwachsen, übernehmen diese auch meist ins Erwachsenenalter. Teenager können sich für das Einkochen begeistern und sogar ein Event mit Freundinnen oder Freunden daraus machen. Folgt dem WWF Link und erfahrt, wie ihr Kindern und Jugendlichen Freude am Kochen vermittelt und Mahlzeiten zum Familienerlebnis werden.

Was kochen wir heute?

Einfach und Lecker!
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Lebensmittel haltbar machen: 4 einfache Rezepte für die ganze Familie

Lebensmittel haltbar zu machen ist nicht nur eine gute Sache, sondern extra lecker! Gemeinsam als Familie zu kochen macht Spaß und gelingt ganz einfach. Wir zeigen euch mit diesen 4 Rezepten wie es geht:

1. Tomatensauce: Familienliebling auf Vorrat 

Tomatensauce mögen Kinder wie Erwachsene und sie ist die Grundlage für ein schnelles Mittagessen, eine leckere Lasagne, selbstgemachte Pizza und mehr. Bereitet doch wenn die Tomaten im Garten reif oder auf dem Markt günstig sind gleich einen ganz großen Topf Tomatensauce zu und kocht mehrerer Portionen ein

Schneidet dazu Zwiebeln und Knoblauch klein und dünstet sie in etwas Olivenöl an. Dann kommen die (evtl. gehäuteten) und kleingeschnittenen Tomaten hinzu. Lasst alles köcheln bis eine sämige Sauce entstanden ist. Anschließend mit Salz, Pfeffer, Oregano oder Basilikum würzen.  

Alles, was ihr nicht direkt verwendet, könnt ihr ganz einfach einkochen

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2. Sirup: Süßes Fruchtaroma für jede Gelegenheit 

Fruchtsirup könnt ihr vielfältig einsetzen. Er schmeckt in Milchshakes und Fruchtschorlen, in Kuchen oder auf Eis. Der Zucker im Sirup sorgt für die lange Haltbarkeit und da der Fruchtsaft stark konzentriert wird, reicht schon eine kleine Menge, um Speisen und Getränke eine fruchtige Note zu geben. 

Der Sirup im Supermarkt enthält in der Regel Farb- und Konservierungsstoffe sowie künstliche Aromastoffe. Macht ihr aber euren Sirup selbst, bestimmt ihr, was drin ist. Und dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Alle Obstsorten, die sich zu Saft verarbeiten lassen, können verarbeitet werden, z.B. Erdbeeren, Brombeeren oder Pflaumen. 

Grundrezept für Sirup

  • 1 Kilogramm Früchte 
  • 500 Gramm Zucker 

  • 1 Liter Wasser  

  • Saft von 2 Zitronen 

Schneidet das Obst klein und kocht es mit Zucker und Wasser für ca. 30 Minuten und püriert es bei Bedarf. Jetzt legt ihr ein Baumwolltuch in ein Sieb und filtert den Sirup. Abgefüllt in Flaschen hält er sich ca. 6 Wochen, zusätzlich eingekocht viel länger. Was bei superleckerem Himbeersirup auf Eis nur selten der Fall ist.

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3. Marmelade: Vielfalt für kleine & große Schleckermäuler 

Auch Marmeladen lassen sich ganz einfach aus dem Obst der Saison zubereiten – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt und alle in der Familie können ihre eigenen Lieblingssorten kreieren. 

Bei Marmelade gilt als Grundverhältnis 2:1. Wenn ihr ein Kilogramm geputzte Früchte habt, gebt ihr 500g Gelierzucker hinzu und kocht das ganze für ca. 20 Minuten. Dann schnell in saubere Gläser abfüllen, verschließen und fertig! 

Aber natürlich geht es auch zuckerfrei, vegan, mit Gewürzen und vielem mehr. Stöbert doch einmal hier oder probiert eigene Kombinationen: 

Mit Erdbeeren, Aprikosen und Kiwi 

Mit Äpfeln und Pflaumen 

Mit Birnen plus Kardamon 

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4. Chutneys: Ganz einfach und immer besonders 

Chutneys werden genau so zubereitet wie Marmelade, aber sie kombinieren meist verschiedene herzhafte und süße Geschmacksrichtungen und werden ganz besonders gewürzt

Sie können vielfältig eingesetzt werden und machen jedes Gericht zu etwas besonderem: Ob zum Blumenkohl-Schnitzel, zu Käse und Baguette oder als Snack mit ein paar Kräckern – Chutneys schmecken immer.

WWF Chutney Rezept

Ladet euch hier das leckere Rezept für Aprikosen Chutney für euer Familienkochbuch herunter.

Oma & Opa – wie war das früher?

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In den 1950er Jahren habe ich meine Ausbildung in einem kleinen Tante-Emma-Laden gemacht. Wir bekamen Obst und Gemüse in Einmachgläsern geliefert. Die Kundinnen und Kunden hatten so die Möglichkeit, Lebensmittel zu Hause eine längere Zeit aufzubewahren und Vorräte anzulegen.

Elsbeth, 79

Haltbar machen früher 

Frühere Generationen standen vor der Herausforderung, frische Lebensmittel auch für Mangelzeiten haltbar zu machen: Einkochen, Trocknen, Pökeln, Fermentieren, Räuchern. Was bis in die 70er Jahre selbstverständlich war, wird heute kaum noch praktiziert.   

Wozu auch? Ein Kühlschrank steht in jeder Küche, Konservendosen sind bequem und wir können jeden Tag fast alles im Supermarkt kaufen. Dabei macht Kochen nicht nur Spaß, sondern ist auch nachhaltig! 

Wenn ihr Wert legt auf regionale und saisonale Bio-Waren, plastikarm leben möchtet und Energie sparen wollt, sind selbsteingelegte oder selbsteingekochte Lebensmittel eine tolle Alternative zu konventionellen Produkten. Und alte Bräuche können an jüngere Generationen weitergegeben werden. 

© Carola Laun

Oma und Opa, wie habt ihr Lebensmittel haltbar gemacht? 

In der Familie, in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis - sprecht mit älteren Menschen in eurem Umfeld. Vielleicht haben sie noch Rezepte zum Nachkochen oder Weckgläser zum Ausprobieren. Spannende Gespräche sind garantiert! 

Ich hab noch nie Saft gekauft!

"Wir hatten so viele Beeren im Garten, dass jeden Sommer meine Cousinen anreisten, um Himbeeren und Johannisbeeren zu ernten. Daraus kochten wir Sirup und hatten so das ganze Jahr Himbeersaft. Ich habe noch nie Limonade oder Saft gekauft!" Gertrud, 82

Ganz ohne Gefriertruhe

"Ich erinnere mich daran, dass unser Lebensmittelladen immer große Eisblöcke geliefert bekam, um Sachen kaltzustellen. Jeden Tag ging man frisch einkaufen und Fleisch gab es hauptsächlich vom Bauern. Da es noch keine Gefriertruhen gab, wurden Lebensmittel eingemacht und Fleisch gepökelt." Willy, 72

© Arnold Morascher / WWF

WWF-Rezepte: Das Beste aus dem Reste

Auf unserer Themenseite „WWF Rezepte“ findet ihr Rezepte für echte Reste-Leckereien. Knusprige Brotchips, würzige Brotaufstriche, fruchtige Chutneys und gesunde Bananen-Hafer-Kekse könnt ihr ganz einfach nachmachen. Tonne leer, Bauch voll – so muss (fast) nichts mehr weggeworfen werden!

© privat

„Wir haben einen Schrebergarten, da gibt es vom Frühling bis zum Herbst wahnsinnig viel zu tun und wir ernten Obst und Gemüse kiloweise. Alles, was wir nicht verschenken, kochen wir ein und holen uns dann im Winter ein Stück Sommer zurück.“

Katrin, Christian & Melina

Wer rettet unsere Welt? Wir machen das gemeinsam. Jeden Tag!

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