Wie verwandelt sich ein Schmetterling?

Schmetterlinge verbringen nicht ihr ganzes Leben als zarte Falter. Sie schlüpfen als Raupe aus einem Ei und verwandeln sich erst nach und nach. Diese Umwandlung heißt Metamorphose.

So beginnt ein Schmetterlingsleben

Das Schmetterlingsweibchen legt seine Millimeter kleinen Eier vor allem an der Unterseite eines Blattes, an Blüten, unter die Baumrinde oder an einem Pflanzenstängel ab. Praktischerweise meist auf Blättern, die den frisch geschlüpften Raupen besonders gut schmecken. Das sind bei vielen heimischen Schmetterlingen frische Brennnesselblätter.

 

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Die Raupen schlüpfen dann meist ein bis drei Wochen nach der Eiablage. Sie sind wenige Millimeter bis einige Zentimeter lang. Sie haben kräftige Mundwerkzeuge, zwei bis acht Punktaugen, kleine Fühler und kurze Beinpaare. Raupen leben sehr versteckt und haben nichts anderes im Sinn als zu fressen: Je nach Art Knospen, Blüten oder Blätter von krautigen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen.

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Eine Raupe futtert solange, bis sie aus ihrer Haut platzt. Dann streift sie die alte Hülle ab – und futtert wieder weiter, bis ihr auch die nachgewachsene neue Haut zu eng wird. So geht das vier- bis fünfmal. Die Raupe wird dabei immer größer. Nach etwa vier bis sechs Wochen hört die Raupe mit dem Fressen auf – und verwandelt sich in eine Puppe. Das ist eine Art Schlafsack, in dem die Raupe ruht, bis die Hülle ganz fest geworden ist.

Manche Raupen wickeln sich in einen Faden, den sie selbst aus einer Öffnung am Kopf (einer Drüse) ausscheiden und spinnen damit einen Kokon, das ist ein weiches Gehäuse. Puppe und Kokon sind so etwas wie eine natürliche Umkleidekabine: Darin verwandelt sich die dicke Raupe in einen zarten Schmetterling. Das dauert je nach Art und Wetter zwischen zwei und vier Wochen.

Ist der Schmetterling fertig, sprengt er seine Puppenhülle oder den Deckel seines Kokons. Dann pumpt er Blut aus seinem Körper in die Adern seiner noch schlappen Flügel. Nach wenigen Stunden kann der Schmetterling losfliegen.

Einige Schmetterlingsarten leben nur wenige Tage, andere werden mehrere Wochen oder Monate alt. Nur wenige erreichen ein Jahr, wie zum Beispiel der Zitronenfalter oder der Trauermantel.

In unseren Breiten können manche Schmetterlinge wie der Kohlweißling oder der Kleine Fuchs den Winter in Höhlen überstehen. Die meisten Schmetterlingsarten überwintern jedoch nur als Ei, Raupe oder Puppe.

 

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Haben sich Männchen und Weibchen gefunden, flattern sie eine Weile gemeinsam umher. Dabei berühren sie sich auch immer wieder mit den Fühlern und Flügeln. Dann lassen sie sich zur Paarung nieder. Dabei halten sie ihre Hinterteile aneinander. Bald darauf legt das Weibchen Eier.

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Schon gewusst?

Bei den meisten heimischen Schmetterlingsarten ist die Lebenszeit als Raupe länger als die des Schmetterlings.

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