
Hören, schauen, staunen: Die Kraniche kommen Hast du schon einmal einen Kranich über dich hinweg fliegen sehen? Noch nicht? Dann schaue jetzt einmal öfters nach oben. Denn im Februar und März fliegen die Grauen Kraniche von ihrem südlichen Winterlager zu ihren Brutplätzen im Norden – vielleicht auch über dein Haus.
Die größten Vögel Europas

Graue Kraniche sind mit einer Größe von bis zu 1,30 Meter die größten Vögel Europas und gehören zu den besten Langstreckenfliegern der Welt. Sie fliegen bis zu 130 Stundenkilometer schnell und 300 bis 1.000 Meter hoch.
Manche Vögel fliegen bis zu 6.000 Kilometer weit! Jedes Jahr fliegen bis zu 400.000 Kraniche über Deutschland hinweg.

Wie erkennst du Kraniche?

- Eine Gruppe fliegt meist in V-Form.
- Kraniche sind größer als Wildgänse.
- Sie haben lange Federn an den Flügelenden.
- Ihre langen Beine ragen über die Schwanzfedern hinaus – anders als bei Gänsen.
Kraniche schnattern auch nicht wie Gänse, ihr Ruf „Kruu“ klingt mehr nach einer Trompete.
Daher haben sie auch ihren Namen, denn Kranich kommt vom altdeutschen „Krua“ und bedeutet „heiserer Rufer“.

Kraniche fressen fast alles
Kraniche futtern Kleinsäuger, Reptilien und kleine Fische genauso wie Frösche, Schnecken, Würmer und Insekten. Außerdem mögen sie Mais- und Getreidekörner, Sonnenblumenkerne, Erbsen, Bohnen bis hin zu Erdnüssen, Beeren oder Kartoffeln.
Die Kranich-Familie braucht ein sicheres Nest
Kraniche mögen feuchte Wiesen und die Nähe von Bächen oder Mooren. Dort finden sie am meisten Nahrung. Und dort suchen sie sich Ende März auch die trockenste Stelle, um ihr Nest zu bauen. Ausreichend Wasser darum herum schützt ihren Nachwuchs vor hungrigen Wildschweinen oder Füchsen.


Die 1 bis 3 geschlüpften Kranichkinder werden schnell erwachsen. Bereits einige Stunden nach dem Schlüpfen verlassen sie als flauschige braune Wuschel das Nest und folgen den Eltern schwimmend durchs Wasser. Nach zehn Wochen sind die Kranichkinder selbstständig und suchen alleine Futter. In der Wildnis werden Kraniche bis zu 25 Jahre alt.

Was Kraniche gefährdet
Im vergangenen Jahrhundert sind viele Feuchtgebiete trocken gelegt worden. Dadurch fanden Kraniche kaum noch Brutplätze und Nahrung und wurden immer weniger. Auch wildernde Hunde waren ein großes Problem.

Was der WWF für Kraniche tut

Der WWF kaufte in Norddeutschland Feuchtgebiete an und verhinderte damit, dass sie trockengelegt wurden – vor allem am Schaalsee, im Naturpark Uckermärkische Seen und im Drömling.
Der WWF berät auch Förster und Landbesitzer, damit die Vögel während der Jungenaufzucht so wenig wie möglich gestört werden.
Bis vor wenigen Jahren stand der Graue Kranich in Deutschland noch auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, heute glücklicherweise nicht mehr. Seine Zahl ist auf mehr als 9.000 Brutpaare angestiegen, mehr als viermal so viel wie vor 25 Jahren, sagt das Kranich- informationszentrum in Groß-Mohrdorf. Die meisten Kraniche leben in Nord- und Ostdeutschland.

Schon gewusst?
Kraniche können tanzen – zu jeder Gelegenheit und Jahreszeit. Aber meist, wenn sie sich paaren wollen. Dabei machen sie erstaunliche Sprünge, laufen mit geöffneten Flügeln in Schleifen und verbeugen sich sogar vor ihren Artgenossen.