Buschfeuer in Australien

Im Südosten Australiens brannte 2019/2020 das Land. Beim Einsatz gegen die riesigen Buschfeuer sind Menschen umgekommen. Außerdem wurden viele Tiere getötet, unter ihnen Koalas. Aber es wurden auch viele Tiere gerettet, so wie Maryanne. Schau dir mal das Video an.

© WWF Australien / Rohan Kelly / Newspix

Warum brennt es immer wieder in Australien?

Australien liegt auf der anderen Seite der Erdkugel. Weil das Klima dort heiß und in weiten Gebieten trocken ist, kommt es dort im Sommer (das ist dann, wenn bei uns Winter ist) regelmäßig zu Buschfeuern. Das ist ganz natürlich, viele Pflanzen wie der Eukalyptus zum Beispiel kommen damit gut zurecht. Tiere können meist rechtzeitig fliehen und sich in Sicherheit bringen.

Doch seit einigen Jahren werden die Brände heftiger: Sie dauern länger und werden größer. Die Feuer 2019/2020 haben in Australien eine Landfläche von mehr als der Größe Bayerns verbrannt. Das ist mehr als jemals zuvor. Da hatte die Feuerwehr kaum eine Chance.

Das liegt auch am Klimawandel. Längst steigen die Temperaturen in einigen Regionen Australiens auf mehr als 46 Grad Celsius (ohne Hitze des Feuers!). Das ist für Mensch und Tier kaum noch auszuhalten.

Die Riesenbrände bringen immer mehr Menschen und Tiere in Not. Viele Tiere können dann nicht gerettet werden. Darunter auch Koalas, die sowieso schon vom Aussterben bedroht sind, weil viele ihrer Eukalyptuswälder abgeholzt wurden, um Landwirtschaft oder Siedlungen Platz zu machen.

Was tut der WWF?

Neben seinem verstärkten Einsatz für mehr Klimaschutz setzt sich der WWF dafür ein,

1. die übermäßige Baumrodung zu stoppen,

2. bestehende Busch- und Waldgebiete zu schonen und

© James W. Thorsell / WWF
© Simon Scott Photo / WWF Australien

3. den Lebensraum für wildlebende Tiere durch das Pflanzen neuer Bäume wiederherzustellen.

Um das zu erreichen, will der WWF Australien insgesamt zwei Milliarden Bäume retten und neu pflanzen.

Viele Menschen haben 2020 mitgeholfen, Tiere zu retten. In Australien selbst und mit Spenden aus Deutschland und vielen anderen Ländern. Viele Tiere konnten so vor dem Feuer in Sicherheit gebracht werden. Auch der Koala Maryanne.

© naturepl.com / Doug Gimesy / WWF

Auch WWF Junior Charlotte hat mitgeholfen

Charlotte, 10 Jahre alt, hat sich 2020 Geld zu ihrem Geburtstag gewünscht, das sie für die Rettung der Koalas in Australien an den WWF gespendet hat. 75 Euro sind zusammengekommen. Das finden wir toll und bedanken uns sehr! Charlotte hat uns eine Geschichte geschickt, die sie für die Schule zum Thema Feuer geschrieben hat.

© privat

Rettung in letzter Sekunde

Eine Geschichte von WWF Junior Charlotte

In den Ferien besuchte ich meine Freundin Susan in Ostaustralien. Susan und ihr Vater Jeff leben auf einer Koala-Rettungsstation und kümmern sich um verletzte Koalas. Als ich dort ankam, zeigte mir Susan eine alte Koala-Dame namens Karline. Sie saß auf einem niedrigen Baum, sodass wir sie gut sehen konnten. Karline futterte gerade ihre Eukalyptusblätter. Susan erklärte mir, dass der Name „Koala“ aus einer Sprache der Ureinwohner Australiens, der Aborigines, stammt und so viel wie „ohne zu trinken“ bedeutet. Koalas brauchen deshalb nur so viel Flüssigkeit, wie in den Eukalyptusblättern steckt. Susan weiß wirklich viel über Koalas!

Den restlichen Tag zeigte mir Susann den heiligen Felsen der Aborigines „Ayers Rock“, freilebende Koalas, eine Lichtung mit vielen Kängurus und ihr Baumhaus, wo sie damals Karline fand. Das alles zu sehen, war ein tolles Erlebnis!

Susan fragte mich, ob ich mich trauen würde, hier im Baumhaus zu übernachten. Ich war erst unsicher, doch Susan war bei mir und ich wollte doch ein Abenteuer erleben. Also fuhren wir zurück in die Koala-Station und bereiteten alles für unsere Übernachtung vor. In der Abenddämmerung fuhren wir zurück zum Baumhaus. Ich war ziemlich aufgeregt! Wir aßen unseren Proviant und Susan las noch ein paar Seiten in ihrem Buch. Ich lag mit offenen Augen neben ihr und hörte den Geräuschen in der Ferne zu.

Am nächsten Morgen wachte ich langsam auf. Susann schlief noch. Es lag ein komischer Geruch in der Luft. Es roch nach Rauch! Dann sah ich, dass der Wald brannte. Ich rüttelte Susann wach und auch sie entdeckte den Brand in der Ferne. Susann machte sich schnell große Sorgen. „Es müssen so viele Tiere wie möglich, in Sicherheit gebracht werden.“, sagte sie.  

© Shutterstock / martinho Smart / WWF

Mit dem Funkgerät in Susans Tasche erreichten wir Jeff, Susans Vater. Er machte sich sofort auf den Weg zu uns. Vorher alarmierte er noch die Feuerwehr. Mit einem Fernglas schauten wir, ob wir schon Tiere entdeckten konnten, die in Gefahr waren. Wir konnten ein Koala-Junges entdeckten, das sich auf einen Baum versteckte. Die Feuerwehrleute und Jeff kamen wenige Minuten später am Baumhaus an. Susann fuhr gleich los zur Koala-Station.

Die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner holten das verängstigte Koala-Junge vom Baum und machten sich gleich auf den Weg, um die Brände zu löschen. Ich durfte das Koala-Junge auf dem Arm tragen und auf das Kleine aufpassen. Die Feuerwehrleute konnten nach einiger Zeit den gesamten Brand löschen. Jedoch lag noch lange Zeit Rauch in der Luft. Susan schickte uns eine Nachricht über Funk: Sie war in der Koala-Station angekommen. Unterwegs war es ihr gelungen, noch einige verletzte Tiere einzusammeln. Das freute uns alle sehr.

Als Jeff und ich mit dem Koala-Jungen am Nachmittag an der Koala-Station ankamen, wartete Susan in der Einfahrt auf uns. Sie hielt ein Koala-Weibchen auf dem Arm. Susan hatte es schwer verletzt gefunden und es bereits verarztet. Ich kam mit dem Koala-Jungen auf dem Arm zu ihr hin. „Schau mal, Susan! Das Koala-Junge konnten wir in letzter Sekunde retten.“, sagte ich voller Freude. Und dann passierte etwas Unerwartetes! Bevor Susan etwas antworten konnte, kletterte das Koala-Junge hinüber zu dem Koala-Weibchen auf Susans Arm. Es hatte seine Mutter wiedergefunden! Was für ein glücklicher Zufall!

© Shutterstock / Alizada Studios / WWF
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