Warum hamstern Hamster?

Sie haben kurze Beine, ein wuschelig zartes Fell, große Ohren und Knopfaugen. Voll süß! Und in ihre dicken Hamsterbacken passt gaaaanz viel rein – zur Not sogar ihre Jungen!

Hamsterst du auch gerne Sachen, die dir lieb und wichtig sind? Hamstern bedeutet, Dinge zu sammeln und anzuhäufen.
Am besten kann das – na klar – der Hamster.

Er bläst seine Backentaschen wie einen Luftballon mächtig auf und füllt sie mit enormer Menge an Futter. Nicht zum Gleich-herunter-schlucken, sondern zum Nach-Hause-bringen in seine unterirdische Vorratskammer.

Dicke Backen

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In seinen Mund kann ein Feldhamster mehr als 20 Gramm Futter hineinstopfen (das sind rund drei Esslöffel voller Körner). Dabei wiegt er selbst nur höchstens 500 Gramm. Stell dir vor, du könntest 10 Tafeln Schokolade (mit je 100 Gramm) in deine Backen stecken. So viel wären es umgerechnet, wenn du 25 Kilogramm wiegst.

Vorrat für den Winter

Hamster hamstern natürlich nicht, um Rekorde aufzustellen, sondern weil sie es müssen. Sie legen sich in ihren unterirdischen Kammern Vorräte für kalte Winter an, in denen es nichts Frisches zu fressen gibt.

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So macht es der Feldhamster bei uns in Deutschland: Er hält ab November Winterschlaf bis März und wacht nur alle zwei Wochen zum Fressen auf. Deshalb braucht er bis zu vier Kilogramm Nahrung als Wintervorrat.

Hamster fressen vorwiegend die Blüten und Triebe von Pflanzen. Ganz besonders gern knabbern sie Feldfrüchte wie Rüben, Karotten, Kartoffeln, Erbsen oder Getreidekörner. Wenn du Glück hast, kannst du jetzt noch bei uns einen Feldhamster auf einem Acker dabei beobachten.

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Ab und zu verspeisen Hamster auch mal Vogeleier, Insekten, Schnecken, Würmer und sogar Feldmäuse.

Das Fell passt zum Feld

Feldhamster haben einen schwarzen Bauch, einen braunen Rücken und weiße Flecken an Kopf und Seiten. Meistens. Es gibt aber auch Ausnahmen. Zum Beispiel ganz schwarze Tiere, bei denen nur Pfoten und Nase weiß sind. Das alles sind keine Züchtungen, sondern ganz natürliche Farbspiele.

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Wohnung unter der Erde

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Feldhamster wühlen lange Gänge bis zwei Meter tief in die Erde. Dort unten fühlen sie sich sicher vor Feinden. Nur nachts verlassen sie ihr unterirdisches Zuhause zur Futtersuche und legen im Dunkeln bis zu zwölf Kilometer zurück.

Hamster-Familie

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In Asien und Europa leben insgesamt 20 Hamster-Arten. Unser heimischer Feldhamster ist mit bis zu 34 Zentimetern und bis zu 500 Gramm einer der größten Hamster. Männchen sind meist größer und schwerer als Weibchen.

Zwischen April und Juli treffen sich Männchen und Weibchen kurz, um sich zu paaren. Nach nur 20 Tagen Tragzeit kommen meist um die 5 Jungen zur Welt. Sie wiegen bei der Geburt nur 7 Gramm (das ist weniger als eine Kastanie!) und sind noch nackt und blind. Doch schon nach drei Wochen sind die Kleinen groß genug, um selbstständig zu sein.

Ein Hamsterweibchen kann bis zu dreimal im Jahr Junge bekommen.

Schon gewusst?

Ein Feldhamster wird in der Wildnis bis zu 2,5 Jahre alt, ganz selten auch 5 Jahre.

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Der Feldhamster ist „vom Aussterben bedroht“. Das hat im Juli 2020 die Weltnaturschutzunion gesagt.

In Deutschland leben höchstens noch 50.000 Feldhamster, in vielen Bundesländern ist die Art bereits ausgestorben. Vermutlich, denn genau weiß man es bei den kleinen, unterirdisch lebenden Tieren nicht so genau.

Mehr über die Rote Liste und die verschiedenen Gefährdungsstufen erfährst du hier.

Warum gibt es immer weniger Feldhamster?

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Die Landwirtschaft wird immer intensiver. Das bedeutet zum Beispiel, dass viel Giftstoffe zum Pflanzenschutz eingesetzt werden. Dass es meist nur wenige Pflanzenarten auf den Feldern gibt. Dass immer weniger Körner nach der Ernte auf dem Feld zurückbleiben. Oder dass es immer weniger Verstecke für Feldhamster gibt.

Was können wir für Feldhamster tun?

Mehr ökologische Landwirtschaft fördern, genau das macht der WWF. Da gibt es keine Gifte auf dem Acker, dafür mehr Vielfalt an Pflanzen und mehr Grünstreifen, wo sich Feldhamster verstecken können. Oft verbleibt auch ein Rest an Ernte auf dem Feld, von dem Feldhamster leben können.

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Und was sind Goldhamster?

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Goldhamster sind eine andere Hamster-Art. Sie werden bei uns als Haustiere gehalten und stammen ursprünglich aus Syrien. Goldhamster sind kleiner als Feldhamster, werden 12 bis 17 Zentimeter lang und bis zu 150 Gramm schwer.

Heute gibt es weltweit vermutlich mehrere Millionen Goldhamster als Heimtiere. In der Wildnis hingegen sind sie so selten, dass sie auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen.

Faultiere – Leben in Zeitlupe