Große Feste wie ein runder Geburtstag, eine Kommunion oder Konfirmation, Zuckerfest, Chanukka oder Weihnachten beginnen schon lange vor dem eigentlichen Festtag: Es wird geplant, organisiert, dekoriert und wir begegnen diesen Festen mit viel Vorfreude, manchmal aber auch mit Skepsis oder Ängsten. Wenn wir unsere Ansprüche reduzieren und mehr auf Nachhaltigkeit setzen, können sich alle auf das Wichtige konzentrieren – den Zusammenhalt in der Familie!

Unsere Ideen für ein nachhaltiges und entspanntes Fest

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Vorfreude ist die schönste Freude

Natürlich sind alle in der Familie vor einem großen Fest aufgeregt. Die Kleinste freut sich besonders auf die Geschenke, der Große darauf, ein paar Tage gar nichts zu tun, die Großeltern freuen sich auf die Zeit mit den Enkeln. Für manche steht das gute Essen im Mittelpunkt, andere freuen sich auf lange Gespräche, das gemeinsame Schwelgen in Erinnerungen oder auf Spiele und Unternehmungen. Sprecht am besten schon früh darüber, was sich alle Familienmitglieder wünschen, und überlegt gemeinsam, wie alle mitgestalten können, damit es zu einem schönen Fest wird.

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Gemeinsam vorbereiten

Alle in der Familie machen mit! Wer ist verantwortlich für die Dekoration? Wer kauft für das (gemeinsam) geplante Essen ein? Wer bereitet ein Musikstück oder ein Gedicht vor? Wer kümmert sich um eine Playlist oder um Aktivitäten, die alle zusammen machen? Wer übernimmt die Planung und wer stimmt mit der Großfamilie ab, wann, wie und wo gefeiert wird? Bezieht alle in der Familie ein und verteilt die Aufgaben. Schon die Kleinsten können einiges übernehmen und sind stolz, wenn ihr Beitrag sichtbar und wertgeschätzt wird.

Familienrituale

Bewusst oder unbewusst entstehen in jeder Familie bestimmte Rituale rund um die Feste. Das gibt Vertrautheit und Sicherheit, und an die schönen Bräuche der Kindheit erinnern wir uns oft ein Leben lang. Aber es ist auch gut, Rituale immer mal wieder zu hinterfragen: Wollen und brauchen wir das wirklich noch oder können wir bestimmte Dinge an unseren veränderten Lebensstil anpassen? Was muss unbedingt bleiben, aber wo können und wollen wir nachhaltiger feiern?

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Alle tragen zu einem gelungenen Fest bei

Nicht nur Eltern oder Gastgebende, alle sind gemeinsam verantwortlich für ein gelungenes Fest: Alle bringen etwas zu essen mit oder basteln für die Dekoration. Jede:r denkt sich Spiele oder Aktivitäten aus und kümmert sich reihum um die Kinder. Alle erledigen gemeinsam die anfallenden Arbeiten und sorgen dafür, dass auch die Gastgebenden eine schöne Zeit haben.

Stimmt euch am besten schon im Vorfeld ab, was eure Wünsche an die Nachhaltigkeit bei Geschenken, Essen und Dekoration sind – niemand sollte sich unwohl fühlen oder mit schlechtem Gewissen feiern – ihr findet bestimmt Kompromisse, die für alle passen!

So könnt ihr entspannt und nachhaltig feiern

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1. Bunte und nachhaltige Dekoration

Durchgestylt, im Trend und jedes Jahr ein neues Farbthema in der Festdekoration? Das ist wenig nachhaltig und auch nicht sehr persönlich. Viel schöner ist es, die Lieblingsgegenstände aus dem Schrank zu holen, sie mit Naturmaterialien und Selbstgebasteltem zu ergänzen und so eine besondere und heimelige Atmosphäre zu schaffen.

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Im Laufe der Jahre sammeln sich in den meisten Haushalten viele Dekosachen an, die oftmals eher belasten als Freude machen. Nutzt die Gelegenheit, holt alles hervor und schaut frühzeitig, was euch wirklich gefällt und was ihr eigentlich sowieso nicht nutzt. Vielleicht könnt ihr die aussortierten Dinge weitergeben und anderen damit eine Freude machen?

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Für einen frischen Look sorgt ihr, wenn ihr Vorhandenes neu kombiniert oder Lieblingsstücke besonders in Szene setzt. Ergänzt mit Zweigen, Zapfen und Blüten wird es abwechslungsreich und natürlich. Auch Dosen oder Gläser mit Keksen, Nüssen oder Obst schaffen Stimmung.

Besonders mit Kindern bis zum Ende der Grundschulzeit gehört auch das Basteln dazu: Die Dinge, die in Kindergarten oder Schule entstehen, bereichern die Dekoration – und dabei ist es gar nicht wichtig, ob alles zueinander passt. Wenn ihr selbst zu Hause bastelt, achtet besonders auf Naturmaterialien und nutzt Vorhandenes, um ressourcenschonend eine ganz persönliche Deko zu basteln, wie z.B. niedliche Rotkehlchen oder verschönerte Gläser mit Figuren oder Blättern.

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Unser Tipp:

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum? Der Weihnachtsbaum steht nur für wenige Tage im Wohnzimmer, nachdem er viele Jahre gewachsen und oft über hunderte oder tausende Kilometer transportiert wurde. Das ist nicht nachhaltig, aber für viele Familien kommt Weihnachten ohne Weihnachtsbaum auch nicht in Frage. Plastik ist keine sinnvolle Alternative und wie bei vielem anderen gilt: wenn schon, dann regional, zertifiziert und Bio.

Nachhaltig produzierte Weihnachtsbäume

in Deutschland, soritiert nach Bundesländern, findet ihr hier bei den Robin Wood- Kolleg:innen

2. Das gemeinsame Essen

Bei vielen Festen dreht sich beinahe alles um das Essen. Gemeinsam Zeit in der Küche verbringen und etwas Besonderes kochen macht viel Spaß. Eine liebevoll zubereitete und leckere Mahlzeit sowie stundenlang am Tisch sitzen und plaudern verbindet Familien und Freunde. Wenn ihr bei euren Menüs zusätzlich auf Nachhaltigkeit achtet, wird es ein rundum gelungenes Fest für euch und für das Klima und die Umwelt.

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Festtagsbraten wie jedes Jahr? Es muss kein Fleisch sein, das den Hauptgang bestimmt. Tolle Alternativen zum klassischen Braten gibt es hier. Und wenn es doch Weihnachtsgans gibt, dann achtet auf ökologische Haltung. Setzt beim Essen auf besonders und überraschend statt auf die klassischen Menüs: Warum nicht einmal ein ganz entspanntes Fingerfood-Buffet, das sich gut vorbereiten lässt?

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Oder eine echte Gemeinschaftsleistung: Jedes Familienmitglied oder jede Familie ist für ein Gericht oder einen Gang verantwortlich. Vielleicht legt ihr vorher ein gemeinsames Motto fest. Wie gemeinsames Kochen zum Familienerlebnis wird, könnt ihr gleich hier herausfinden.

Vegan oder vegetarisch? Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan. Das kann sogar ansteckend sein, meint eine Studie. Sprecht vorher darüber, was sich für alle gut anfühlt: Die einen möchten nicht mit den Beilagen „abgespeist“ werden, andere können sich nicht vorstellen, auf Fleisch zu verzichten. Ihr findet bestimmt Kompromisse und es gibt tolle Rezepte. Ihr werdet überrascht sein, wie vielfältig und lecker die vegetarische oder vegane Küche ist! 

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Bereitet nur so viel Essen zu, wie auch sicher gegessen wird! Lebensmittelverschwendung ist eine der größten Herausforderungen in unserer Gesellschaft und gerade an Festtagen wird oft viel zu verschwenderisch gekocht. Plant eher etwas kleinere Portionen und sorgt dafür, dass es noch den ein oder anderen Snack gibt, wenn doch noch jemand Appetit hat. Brot, Käse und Obst oder auch Nüsse sind Ergänzungen, die immer bereitstehen können, wenn es vielleicht doch einmal nicht reicht. Reste nicht wegwerfen, sondern am nächsten Tag kreativ weiterverwenden oder einfrieren.

3. Gemeinsam aktiv werden

Meist plant man große Feste vor allem rund um Geschenke und Essen, dabei ist es besonders schön, sich auch gemeinsame Aktivitäten oder ein Rahmenprogramm zu überlegen. Am besten bleibt ihr dabei flexibel und zwingt niemanden zum Mitmachen.

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Musik
Wenn ihr Instrumente spielt oder gern singt, musiziert auch beim Fest gemeinsam. Einigt euch vielleicht schon vorab auf einige Lieder oder Musikstücke. Alternativ bereitet eine Playlist vor, die allen Generationen gerecht wird.

Spiele für drinnen
Familienfeste sind die schönste Zeit, um gemeinsam Brettspiele auszuprobieren, die Autorennbahn wieder aufzubauen oder unzählige Runden Karten- oder Würfelspiele zu spielen. Toll sind Spiele wie Montagsmaler, Tabu oder andere, bei denen Teams aus Groß und Klein mit- und gegeneinander antreten können.

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Aktivitäten für draußen
Kinder halten Spaziergänge oft erst einmal für langweilig, darum lohnt es sich, auch hier ein paar zusätzliche Aktivitäten in petto zu haben. Eine tolle Aktion für eine große Gruppe ist eine Stadtrallye, die allerdings einiges an Vorbereitung erfordert, ein Geocaching oder auch eine Schnitzeljagd. Spiele wie Boccia, Wikingerschach oder Mölkki sind unkompliziert, wenig anstrengend und alle können mitmachen.

Gerade im Winter hat der Wald eine ganz besondere Atmosphäre: Schaut doch gemeinsam, ob ihr Tierspuren von Haustieren oder sogar einem Fuchs findet und in der Dämmerung besondere Geräusche wahrnehmt. Vielleicht sammelt ihr auch Naturmaterialien und legt daraus gemeinsam ein Mandala? Der Wald ist in jeder Jahreszeit toll - viele Tipps für ein Waldabenteuer haben wir hier für euch zusammengestellt.

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Unser Tipp:

Wie wäre es mit einer Foto-Challenge über die Feiertage? Als Einzelperson oder im Team müssen über die gesamten Feiertage verschiedene Foto-Aufträge erfüllt werden. Am Ende ladet ihr alle Fotos in ein Online-Album oder erstellt ein kleines Fotobuch – dann habt ihr eine tolle Erinnerung und wenn ihr wollt, könnt ihr die allerschönsten Fotos zusätzlich prämieren. Werdet kreativ!

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Feiern auf Distanz
Ihr könnt nicht mit der ganzen, großen Familie feiern, weil ihr zu weit auseinander wohnt? Dann feiert gemeinsam virtuell. Über eines der vielen (auch kostenlosen) Videokonferenz-Portale könnt ihr trotz allem beieinander sein. Verabredet euch für eine Zeit, die für alle passend ist, zeigt euch gegenseitig euer Wohn- oder Esszimmer, packt gemeinsam die (evtl. vorher geschickten) Geschenke aus und kocht vielleicht sogar das gleiche Festessen. So könnt ihr das Beste aus der Situation machen und euch als Familie trotzdem nah fühlen.

Wir wünschen euch viele schöne und nachhaltige Familienfeste, die euch allen in toller Erinnerung bleiben!

Warum wir den WWF unterstützen? Weil wir von Natur aus zusammenhalten!
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Nachhaltig schenken
Ein nachhaltiger Adventskalender für die ganze Familie