Unsere Herbst-Tipps

Jetzt ist die Natur ein besonderer Abenteuerspielplatz: Wer erntet die leckersten Äpfel? Wer findet die schönsten Kastanien und Eicheln? Was kannst du aus ihnen basteln? Wie baust du eine echte Waldhütte? Und wer ruft jetzt laut im Wald? Wir verraten es dir.

Im Herbst gibt es draußen auf den Feldern und in den Wäldern jede Menge zu entdecken und zu ernten: Von saftigen Äpfeln und dicken Kürbissen bis zu Kartoffeln und Nüssen. Und natürlich gibt's die tollen bunten Blätter! Wir haben 18 Tipps für dich, was du jetzt in der Natur und mit der Natur Schönes machen kannst. Und wie du selber der Natur hilfst.

Tipp 1: Äpfel ernten

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Jetzt sind die meisten heimischen Apfelsorten reif. Auf manchen Streuobstwiesen kannst du sie für wenig Geld selbst pflücken. Klettern, ernten oder im Gras aufsammeln – das macht eine Menge Spaß. Dann kannst du ausprobieren, welcher Apfel dir am besten schmeckt. Denn es gibt rund 1.500 Apfelsorten bei uns. Also viiiieeeel mehr als du im Supermarkt kaufen kannst.

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Schon gewusst?

Wenn du Obstbäume siehst, die ein gelbes Band tragen, darfst du dort kostenlos ernten, ohne jemanden zu fragen. Das ist eine Aktion des Bundeslandwirtschaftsministeriums.

Zu ernten gibt es aber noch viel mehr als Äpfel: Zum Beispiel ...

Birnen

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Pflaumen

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Walnüsse

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Kartoffeln

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Doch halt: Kartoffeln wachsen nicht auf Bäumen, sondern unter der Erde. Genauer: auf einem Acker, wo sie angebaut werden. Da darfst du nicht einfach mitnehmen, was da liegt. Doch so manche Bauernhöfe laden im Herbst zu einem Kartoffel-Erntetag ein, wo du mit deiner Familie eure eigenen Kartoffeln für wenig Geld auf einem Feld aufsammeln kannst.

Tipp 2: Hirsche röhren hören

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Jetzt im Herbst kannst du Hirschmänner in der Abenddämmerung rufen hören. Das ist oft dröhnend laut, denn sie wollen damit Weibchen (die Hirschkühe) anlocken und andere Männchen einschüchtern. Schließlich ist jetzt Paarungszeit bei Hirschen. Dann kämpfen die Männchen auch schon mal miteinander, indem sie mit ihren Geweihen aufeinander losgehen.

In einigen Wäldern gibt es jetzt Führungen zu Orten, wo du Hirsche röhren hören und manchmal sogar dabei beobachten kannst. Frag mal nach bei dem Forstamt in eurer Nähe.

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Mit etwas Glück kannst du im Herbst bei uns auch Elche röhren hören – wenn noch mehr der größten Hirsche von Polen nach Deutschland einwandern.

Tipp 3: Bucheckern sammeln

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Bucheckern sind die Früchte der Rotbuche. Sie sind dreikantig, etwa 1,5 Zentimeter groß und stecken in einer braunen stacheligen Schale. Wildschweine, Eichhörnchen, Mäuse und so manche Vögel lieben Bucheckern.

Doch anders als Tiere solltest du sie nicht roh essen, das gibt Bauchschmerzen. Du musst sie rösten und zum Beispiel über Salat streuen, das ist superlecker. Zu Mehl gemahlen können Bucheckern auch für Brot oder Kekse verwendet werden.

Bucheckern schmecken leicht nussig und sind reich an Mineralstoffen, Zink und Eisen.

 

Schon gewusst?

Alle paar Jahre wachsen besonders viele Bucheckern. In diesen "Mastjahren" fressen sich Waldtiere wie Wildschweine so richtig den Bauch voll. Andere wie Eichhörnchen und Mäuse legen besonders große Wintervorräte an. Aus den Vorräten, die sie vergessen, wachsen dann im kommenden Jahr neue kleine Buchenbäumchen.

Was kannst du noch im Herbstwald sammeln?

Kastanien

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Esskastanien

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Zapfen

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Eicheln

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Tipp 4: Tierfiguren basteln

Aus Kastanien und Eicheln kannst du lustige kleine Figuren und Tiere basteln
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Du brauchst: Kastanien und Eicheln sowie Zahnstocher, mit denen du deine Fundstücke zusammensteckst. Lass dir von einem Erwachsenen dabei helfen.

So gehts: Um ein Männchen oder Tier zu basteln, nimmst du kleinere Eicheln als Füße und Arme und etwas größere Kastanien als Bauch und Kopf. Füße und Arme verbindest du mit je einem Zahnstocher mit dem Bauch. Genauso befestigst du den Kopf mit dem Bauch. Als Mütze kannst du zum Beispiel die Kappe einer Eichel verwenden. Augen kannst du aufmalen oder du klebst kleine Wackelaugen drauf.

Du kannst deinen Tieren auch ein Gehege bauen. Dazu nimmst du einfach dünne Zweige und bindest sie mit Paketschnur zusammen.

Tipp 5: Kaufladen befüllen

Wenn du einen Kaufladen hast, kannst du darin natürlich alle Kastanien, Eicheln und Bucheckern als Ware benutzen. Genauso übrigens wie Nüsse, Hagebutten oder kleine Zapfen von Fichten oder Kiefern.

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Tipp 6: Mit Blättern basteln

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So gehts: Zunächst trocknest du sie. Am besten legst du die gesammelten Blätter zwischen zwei Papiere und steckst sie für ein paar Tage in ein dickes Buch, dann werden sie schön glatt und lassen sich gut verarbeiten. Anschließend kannst du mit den Blättern vieles dekorieren und verschönern – oder tolle Blättertiere basteln.

Oder du bastelst ein schickes Blätter-Mobile, dass sich beim leichtesten Luftzug geheimnisvoll bewegt.

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Tipp 7: Eine Waldhütte bauen

© Paula Kuchheuser

Im Wald eine eigene Hütte haben und von dort aus Tiere beobachten? Das geht einfacher, als du denkst. Nicole vom Junior-Team hat es ausprobiert. Hier ist ihr Tipp.

Tipp 8: Mach aus dem Kürbis ein Kunstwerk

© Donné Beyer

Ein echter Kürbis, der auf der Fensterbank steht und im Dunkeln leuchtet, das sieht schon echt geheimnisvoll aus. Wie du am besten aus einem Kürbis ein Kunstwerk machst – und danach aus dessen Inhalt noch eine leckere Suppe zauberst –, das zeigen wir dir auf dieser Seite.

Tipp 9: Getreide mahlen und ein Brot backen

Jetzt im Herbst gibt es frisches Getreide vom Feld. Das gibt es meist im Naturkostladen zu kaufen. Du brauchst außerdem: Eine Getreidemühle oder eine alte Kaffeemühle, mit der du das Korn zu Mehl mahlst. Dazu noch Hefe und etwas Salz.

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So geht's: Nimm ein einfaches Rezept zum Brotbacken aus eurem Rezeptbuch zu Hause oder dem Internet, zum Beispiel hier. Oder nutze unser Rezept für Bananenbrot. Damit kannst du dann mit Hilfe eines Erwachsenen loslegen. Viel Spaß!

Tipp 10: Aus Kartoffeln Stempel machen

Wenn du eine rohe Kartoffel halbierst, kannst du aus beiden Hälften tolle Stempel basteln und damit T-Shirts oder Taschen verschönern. Hier findest du die einfache Anleitung.

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Tipp 11: Blumenzwiebeln pflanzen für Insekten

Ob Balkon oder Garten: Jetzt im Herbst, bevor der Boden friert, ist die allerbeste Pflanzzeit für Blumenzwiebeln. Dann hast du im nächsten Frühjahr tolle Blühpflanzen, die für Bienen und andere Insekten als Nahrung superwichtig sind.

Diese Frühblüher sind eine prima Bienennahrung

Märzbecher

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Wilde Tulpe

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Kleine Traubenhyazinthe

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Geflecktes Lungenkraut

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Frühlingskrokus

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So gehts: Einfach kleine Löcher graben. Zwiebeln mit der Spitze nach oben in das Loch setzen, dann Erde drauf. Nimm ausreichend Erde: Die Zwiebelspitzen dürfen nicht mehr aus dem Boden herausschauen. Schon gegen Ende des Winters wirst du beobachten können, wie die ersten kleinen Blättchen aus dem Boden herauskommen.

Schon gewusst?

Manche Frühlingsblüher kannst du auch auf der Fensterbank in Töpfchen, Eierkartons und Untersetzern vorziehen.

Tipp 12: Pilze suchen

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Im Herbst ist Zeit, um im Wald nach essbaren Pilzen zu suchen. Schnapp dir den Pilzkenner oder die Pilzkennerin in deiner Familie und dann nichts wie los. Wir zeigen dir, worauf du am besten achtest.

Tipp 13: Hagebuttenkette basteln

© Donné Beyer

Du brauchst: etwa 30 Zentimeter langen Schmuckdraht und Hagebutten, die Früchte des Rosenstrauchs.

So gehts: Auf den Draht steckst du mehrere Hagebutten. Dann drehst du beide Enden zusammen, damit keine Hagebutte abfallen kann. Anschließend befestigst du eine Schnur an dem Draht und hängst deine Hagebuttenkette dort auf, wo sie dir am besten gefällt.

Tipp 14: Eigenes Vogelfutter machen

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Vögel mögen Beeren wie die Vogelbeere (anderer Name für die Eberesche, Bild oben), Hagebutte, Holunder, Brombeere, Heidelbeere (Bild rechts), Schlehe oder Weißdorn. Sammle doch ein paar Früchte für sie und hebe sie als Winterfutter auf. Einfach bis zum Winter einfrieren.

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Zusätzlich kannst du Samen von Gräsern, Klette und Löwenzahn (im Bild) sammeln. Sie enthalten viel Eiweiß, Fett und Stärke und sind echte Kraftnahrung für Vögel. Du kannst deine gesammelten Samen am besten im kühlen Keller in einem Stoffbeutel aufheben. Oder sie auch für einen Meisenknödel verwenden.

Schon gewusst?

Du darfst Blätter, Moos, Kastanien und andere Naturdinge aus dem Wald oder von einer Wiese mitnehmen. Aber nur so viel, wie du selbst zum Basteln verwenden und wie du tragen kannst. So fügst du der Natur keinen Schaden zu. Ist der Wald oder die Wiese ein Naturschutzgebiet, darfst du nichts mitnehmen. Ein Naturschutzgebiet erkennst du meist an Hinweistafeln am Weg.

Tipp 15: Auf die Kiesel ...

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... fertig, los! Mach's mal wie die Geologen: Untersuche Steine in der Natur. Besuche mal euren nächsten Bach und finde eine Stelle, wo Steine herausragen. Am besten, wo du nicht hineinfallen kannst und wo das Wasser nicht zu tief ist. Für die Steinesuche brauchst du einen Hammer – und eine Lupe, wenn du Minerale erkennen willst.

Tipp 16: Windlicht bauen

Eine Kerze in einem Glas, die bei Wind nicht ausgeht, dekoriert mit bunten Herbstblättern: So was Schönes und Praktisches kannst du einfach selbst machen. Hier findest du unsere Anleitung.

© Marlene Mühling / WWF

Tipp 17: Stockbrot selber machen

© Flo Gruenhaeuser, Lena Fruehschuetz

Feinen Teig um einen selbstgeschnitzten Stock wickeln und dann über einem prasselnden Lagerfeuer oder Feuerkorb knusprig backen – das ist einfach lecker und macht obendrein gute Laune!

Hier findest du unser Rezept, in vielen WWF Junior Camps erprobt – außerdem Tipps zum Stockschnitzen.

 

Tipp 18: Tu der Natur etwas Gutes – starte deine eigene Müllsammelaktion

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Ärgerst du dich auch über achtlos weggeworfenen Müll in der Natur? Dann werde aktiv: Schnapp dir deine Familie, Freunde und Freundinnen und sammelt zusammen den Müll einfach auf. Wir zeigen dir, wie deine Aktion ein großer Erfolg wird.

Expedition in die winterliche Natur
Brände im Amazonas-Regenwald