
Step by Step – Löwe
Gemeinsam sind sie fast unbezwingbar: Löwen sind die einzigen Katzen auf der Erde, die im Rudel leben. Erwachsene Tiere haben keine natürlichen Feinde. Deshalb können sie trotzdem nicht den ganzen Tag faulenzen. Allein das Beutejagen ist anstrengend genug.

Vor der Jagd dösen die meisten Löwen.
Tagsüber ist es oft heiß in der Savanne. Wie angenehm, wenn man dann als Löwe einige Stunden auf einer bequemen Unterlage oder im Schatten von Büschen und Bäumen vor sich hin dösen kann. Hektisch Gras fressen wie die Zebras? Pah, gähn, viel zu anstrengend. Löwen bleiben lieber entspannt liegen.
Meist werden Löwen erst in der Dämmerung munter


Die Löwenmänner jagen meist mit, wenn ein großer Büffel auf dem Speiseplan steht. Ansonsten beschützen die Männchen das Rudel vor fremden Löwen und anderen Tieren.
Schon gewusst?
Ein Rudel besteht meist aus 4 bis 6 erwachsenen Tieren und ihren Kindern. Ihr Revier kann so groß wie eine Stadt sein (von 20 Quadratkilometer wie Elmshorn bis zu 400 Quadratkilometer wie Köln).

Auf der Jagd
Löwen jagen trickreich. Mindestens zwei pirschen sich von verschiedenen Seiten an die Beute, zum Beispiel eine Antilope, heran. Sobald sie nahe genug sind, etwa 30 Meter, greifen sie blitzschnell an.


In mehreren Sätzen – jeder Sprung bis zu 6 Meter weit! – stürzt sich der erste Löwe auf sein Beutetier und wirft es zu Boden. Durch Bisse in Nacken oder Kehle wird es getötet. Dann kommen die Jagdgefährten hinzu.
Aber: Der Angriff gelingt aber nicht immer. Rennt die Antilope weg, holt ein Löwe sie meist nicht mehr ein. Und manche Beutetiere wie Zebras können sich mit Huftritten wehren. Deshalb begnügen sich Löwen auch mal mit kleineren Happen wie Hasen oder Vögel. Oder mit Aas, also totem Fleisch: Das nehmen sie häufig den Tüpfelhyänen ab.

Beim Verteilen der Jagdbeute geht es streng nach Rangfolge. Zuerst sind die Anführer des Rudels dran – das sind ein bis drei kräftige Männchen. Danach dürfen die Jägerinnen fressen, dann die großen Kinder und zuletzt die Jungen.
Schon gewusst?
Ein ausgewachsener Löwe braucht rund 7 Kilogramm Fleisch am Tag. Wenn er ausgehungert ist, frisst er sogar schon mal bis zu 50 Kilogramm auf einmal.
Uaaaaaaaaaahhhhhrrr

Hast du schon mal einen Löwen brüllen gehört? Er ist mit 114 Dezibel so laut wie ein Presslufthammer oder ein dumpf röhrendes Motorrad. Das Brüllen ist noch in fünf Kilometern Entfernung in der Savanne zu hören! Denn seine Stimmbänder haben eine besondere Form und sind sehr dehnbar.
Wozu das Brüllen? Es ist vor allem ein Signal an fremde Löwen: „Das ist mein Revier. Nehmt euch in Acht!“ Löwen erkennen, wer von ihrem Rudel brüllt – oder ob ein fremder Löwe brüllt, der in ihr Revier eindringt.

Löwenmänner sind die einzigen Katzen mit Mähne. Mindestens fünf Jahre dauert es, bis der langhaarige dichte Pelz um Kopf, Brust und Schultern gewachsen ist. Je länger, dunkler und dichter die Mähne, desto stärker und gesünder erscheint der Löwenmann den Löwinnen als Partner. Außerdem schützt die Mähne beim Kampf vor Zähnen und Krallen des Gegners.
Gefährliche Kindheit

Im Babyversteck
Um ihre Jungen in Ruhe gebären zu können, suchen sich die Löwenmütter ein Versteck. Dort bringen sie ein bis sechs Löwenbabys zur Welt. Die Kleinen wiegen nur 1.500 Gramm und sind in den ersten Tagen noch blind. In den 6 bis 8 Wochen, in denen sie von der Mutter gesäugt werden, bleiben sie im Unterschlupf – oft ganz allein, wenn ihre Mutter auf der Jagd ist. Die Jungen werden dann leicht zur Beute für Hyänen oder Wildhunde.


Im Löwenkindergarten
Geht alles gut, bringt die Löwin danach ihren größeren Nachwuchs zum Rudel und ihr Leben wird leichter. Denn die Jungen werden dann auch von anderen Löwenmüttern gesäugt und betreut. Schon im Alter von sechs Monaten dürfen sie mit auf die Jagd. In zwei Jahren lernen sie all die Techniken, die zum Überleben nötig sind.
Bauplan und Verwandtschaft

Während der letzten Eiszeit waren Löwen viel weiter verbreitet als heute. Sie lebten in Teilen von Süd- und Nordamerika, in Asien, Afrika und auch in Europa. Sogar in Deutschland streiften vor 12.000 Jahren Löwen umher. In der Türkei wurden die letzten erst 1870 ausgerottet.
Heute findet man freilebende Löwen noch in Afrika südlich der Sahara – das wusstest du sicher. Aber, Überraschung: Es gibt auch noch Löwen in Indien.

Der Afrikanische Löwe
ist das größte Landraubtier Afrikas. Die männlichen Tiere sind – der Schwanz nicht mitgerechnet – bis zu 2,50 Meter lang und wiegen bis zu 225 Kilogramm. Löwinnen sind etwas kleiner als die Männchen und haben keine Mähne.

Es gibt vier Unterarten in Afrika, die sich äußerlich kaum unterscheiden: Angola- oder Katanga-Löwe im Südwesten Afrikas, Massai-Löwe in Ostafrika, Transvaal-Löwe in Südafrika und Senegal-Löwe in Westafrika. Insgesamt leben vermutlich höchstens 31.000 Tiere in Afrika.
Der Asiatische oder Indische Löwe
ist eine weitere Unterart und vom Aussterben bedroht: Nur noch etwa 500 Tiere leben im Gir-Nationalpark im Nordwesten Indiens. Sie sind meist etwas kleiner als Afrikanische Löwen: Männchen werden 2 Meter lang und 190 Kilogramm schwer. Auch deren Mähne ist etwas kleiner. Dafür sind ihre Ellenbogen und eine Hautfalte am Bauch dicht behaart.

Löwen in Gefahr

Alle Löwen auf der Erde sind gefährdet, die asiatischen sind sogar vom Aussterben bedroht. Kein Wunder, denn Löwen wurden Jahrhunderte lang gejagt und getötet.
Heute ist das Überleben der Löwen durch zahlreiche Bedrohungen gefährdet, dazu gehören der Handel mit Löwenknochen zur Verwendung in der Traditionellen Asiatischen Medizin, Tötungen bei Mensch-Wildtier-Konflikten, Lebensraumverlust, Beutetiermangel, Krankheiten und nicht nachhaltige Trophäenjagd.
Was der WWF tut

Der WWF setzt sich für den Erhalt der Löwen in ihrem natürlichen Lebensraum ein. Dafür unterstützt er viele Nationalparks und andere Schutzgebiete mit Geld, Personal, Ausrüstung und Beratung. Der WWF macht sich außerdem für einen nachhaltigen Handel mit wild lebenden Arten stark und bekämpft den illegalen Handel mit Löwen, Löwenknochen und anderen Körperteilen der Tiere.
Damit wir dem Löwen und anderen bedrohten Tierarten helfen können, brauchen wir die Unterstützung vieler Menschen. Bist du dabei?

Mach dich stark für die Natur!


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